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Guten Morgen

Kuschelkrebse


Unter Flusskrebs-Männern geht es mitunter zu wie im echten Leben. Während sich Homo sapiens im Betrieb aufplustert, um den Kollegen zu übertreffen, fuchtelt ein männlicher Flusskrebs angesichts eines männlichen Artgenossen oft aggressiv mit seinen Scheren. Damit enden die Gemeinsamkeiten aber auch schon: Bei den Rangkämpfen der Schalentiere kann es nämlich für den Unterlegenen häufig böse, weil tödlich ausgehen. Um diesem Schicksal zu entgehen, haben Flusskrebse eine zwar demütigende, aber lebensrettende Strategie entwickelt: Das in einem Kampf unterlegene Männchen zeigt das Verhalten eines paarungsbereiten Weibchens. Beide Krebse lassen sich schließlich auf eine Art Pseudo-Kopulation oder gespielten Sex ein. Das wiederum besänftigt das dominante Männchen so sehr, dass er seinen Rivalen meistens verschont. Tiere sind eben sehr clever.Matthias Band

Artikel vom 25.11.2006