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Echter Kraftakt - und nichts
für Weihnachtsstressmuffel

Alle Jahre wieder: Weihnachtsmarkt am Samstag aufgebaut

Von Kai Hasenbein
Paderborn (WV). Wer beim familiären Weihnachtsstress schon kapitulierend alle Viere von sich streckt, der hatte am vergangenen Samstag auf dem Paderborner Domplatz erst recht nichts verloren: Denn dort wurde im alljährlichen Kraftakt der Aufbau des Paderborner Weihnachtsmarktes gestemmt der übermorgen eröffnet wird. Und mittendrin ganz souverän: Marktmeister Klaus Stascheit.

Der schon mehrfach geknickte und längst nicht mehr strahlend weiße, großformatige Lageplan in den Händen des Marktmeisters verrät: Hier wird gearbeitet. Ständig fahren Schausteller mit sperrigem Gefährt vor, die durch Klaus Stascheit mit gelben Kreidestrichen exakt eingewiesen werden.
Doch unverhofft kommt oft: Ein Marktbeschicker hat falsche Maße angegeben, der Dominoeffekt greift unerbittlich: »Um des lieben Friedens willen sind wir mit unserem Stand umgezogen«, schildert ein Schausteller, wie solche Fälle gelöst werden.
Probleme dieser Art wären für das Team des »Schinderhannes« allerdings eine kleine Katastrophe. Kein Wunder: Zählt die bekannte Schwenkbraterei doch zu den größten Ständen des Weihnachtsmarktes. Den Weg aus Birkenfeld in Rheinland-Pfalz nach Paderborn kennt Joachim Friedt schon fast auswendig, denn der »Schin-derhannes« ist fünf Mal im Jahr zu Gast in der Domstadt: »Seit 1986 kommen wir nun schon nach Paderborn«, verrät Friedt.
Man kennt sich also nach so langer Zeit schon untereinander, begrüßt sich mit Handschlag: Das »Du« zwischen Marktmeister und Beschickern ist fast ausnahmslos Standard. Das partnerschaftliche Klima hält den Stress in angenehmen Grenzen - schließlich sind die Schausteller ja Nachbarn auf Zeit. Und es sind nicht wenige, die sich am vergangenen Samstag auf dem Domplatz postiert haben: Insgesamt 90 Marktbeschicker haben ihren Platz gefunden - auch wenn die letzten Arbeiten erst am späten Abend verrichtet waren.

Artikel vom 27.11.2006