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Daten und Fakten
Seit 1999 führt das Archäologenteam des Altorientalischen Seminars der Universität Tübingen in Zusammenarbeit mit der syrischen Antikendirektion und der Universität Udine (Italien) Ausgrabungen im westsyrischen Dorf Mischrife, 200 km nördlich der syrischen Hauptstadt Damaskus, durch. Die altsyrische Großstadt Qatna liegt dort unter einem Ruinenhügel verborgen.
Das deutsche Team konzentriert seine Arbeiten auf die Freilegung des Palastes im Zentrum der mehr h als 100 Hektar großen Stadtanlage, die von hohen, noch bis zu 20 Meter aufragenden Verteidigungswällen umgeben war. Der am Beginn des 2. Jahrtausends vor Christus errichtete Palast von Qatna stellt ein monumentales Bauwerk dar, das in der bronzezeitlichen Palastarchitektur Vorderasiens bisher beispiellos ist. Das Gebäude liegt auf einer teils natürlichen, teils künstlichen Terrasse, die das Stadtgelände um 20 Meter überragt. Seine Fundamentmauern besitzen eine Breite von bis zu zehn Metern. Der Thronsaal ist mit 40 Metern Länge der ausgedehnteste seiner Art in der Bronzezeit. Ein Repräsentationssaal von 36 mal 36 Metern Größe war mit einer Dachkonstruktion überdeckt, die auf nur vier monumentalen Säulen in der Raummitte auflag. Diese ehemals aus Holz bestehenden Säulen waren auf fünf Meter tief in die Erde hinab reichenden Stein- und Kiesfundamenten aufgesetzt.

Artikel vom 25.11.2006