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Ein zu Herzen gehendes Requiem

Solist Lars Woldt lehnte »Zauberflöte« in Berlin für »Verler Winter« ab


Verl-Kaunitz (WB). Der »Verler Winter« wartet auch in diesem Jahr mit hochkarätigen Solisten auf. Einer von ihnen und ein bekanntes Gesicht des Verler Musikfests: der Herforder Bass Lars Woldt (34). Er ist Solist an der Wiener Volksoper, singt regelmäßig auf den besten Bühnen Europas sowie in der Berliner Philharmonie, dem Leipziger Gewandhaus oder dem Wiener Konzerthaus.
Schon seit mehr als acht Jahren begeistert Lars Woldt das Verler Publikum mit seiner voluminösen Bass-Stimme und seinem einzigartigem Timbre. Als kürzlich die »Komische Oper« - eines der drei weltweit renommierten Berliner Opernhäuser - bei ihm vorsprach und ihm die Solopartie des Sarastro in der Oper »Die Zauberflöte« von Mozart für eine Vorstellung am 3. Dezember anbot, lehnte er ohne zu zögern ab, da er sich nach eigenem Bekunden viel zu sehr darauf freue, in der herrlichen Atmosphäre eines Konzertes der »Verler Vier Jahreszeiten« an diesem ersten Adventssonntag beim »Verler Winter« mitzuwirken.
In der Tat gibt es wohl kaum ein weiteres so unmittelbar zu Herzen gehendes und immer aufs Neue erschütterndes Vokalwerk wie das »Requiem d-Moll«. Es dominiert durch dunkle und warme Klangfarben und die selten zu hörenden Bassetthörner.
»Was mich an den Konzerten in Kaunitz besonders reizt, sind die stets ungewöhnlichen Gesamtinterpretationen der aufgeführten Werke der Weltliteratur«, verrät Woldt weiter. Auch beim »Verler Winter« am Sonntag, 3. Dezember, um 19.30 Uhr in der Kaunitzer Marienkirche werden er und das Publikum in dieser Erwartung nicht enttäuscht werden, denn Knut Peters, der wie auch Woldt kein Anhänger historisierend »schlanker« Werkdarbietungen mit historischen Instrumenten ist, verspricht den Versuch einer Umsetzung sowohl des »Requiems« als auch der ebenfalls seit Jahrhunderten verzaubernden »Symphonie Nr. 8 h-Moll«, der »Unvollendeten« von Franz Schubert, die das Programm stimmungsmäßig ideal ergänzt, mit äußerster Emphase aller 170 Ausführenden. Das Symphonieorchester wird sehr groß - beispielsweise mit allein zehn Violoncelli und fünf Kontrabässen - und hochkarätig - etwa mit Solotrompetern aus Bremen und Hornisten aus Köln - besetzt sein, und damit ein adäquates Gegengewicht zu den insgesamt 110-köpfigen Verler und Schloß Holte-Stukenbrocker Gymnasialchören und dem GV »Hoffnung« Wiedenbrück bilden.
Solo-Sänger wie der Tenor Luca Martin (Basel) und die in Verl immer wieder umjubelte Sopranistin Kerstin Maria Wüller runden die exzellente Besetzung ab. Karten gibt es an der Abendkasse und an folgenden Vorverkaufsstellen: Pegasus-Buchhandlung in Verl, Elektro Schulmeister in Kaunitz, Buchhandlung Strathmann in Schloß Holte sowie MusiKiste in Gütersloh.

Artikel vom 27.11.2006