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Sicher über alle Klippen

Singgemeinschaft Salzkotten meistert Mozart-Requiem

Von Adelheid van der Kooi-Wolf
Paderborn/Salzkotten (WV). In einer Kultur pflegenden Region wie Paderborn wäre es eine spürbare Lücke, wenn im Kranz der Veranstaltungen zum Mozartjahr das letzte große Werk des Meisters, sein Requiem, nicht zur Aufführung käme.

Zwar blieb die Komposition ein Fragment, doch wird sie mit den Ergänzungen seines Schülers Franz Xaver Süßmayr in dieser Form allerorts musiziert. Dass sich das heimische Klassik-Publikum durchaus der Bedeutung dieses Werkes bewusst war, bewiesen zwei gut besuchte Aufführungen der Singgemeinschaft Salzkotten in der Marktkirche Paderborn und in der Mutterhauskirche der Franziskanerinnen in Salzkotten.
Die Singgemeinschaft Salzkotten, bisher eher im a-cappella-Bereich oder mit Kantaten der Barockzeit an die Öffentlichkeit getreten, hatte sich neuen Herausforderungen gestellt und mit Verzicht auf ein schon zur Tradition gewordenes Weihnachtskonzert ganz auf die Einstudierung des Mozart-Requiems eingestellt. Wahrlich eine große Aufgabe, an der schon Chöre mit mehr Oratoriumserfahrung gescheitert sind!
Da gibt es viele Klippen: Intonation, rhythmische Präzision, Subito-Einsätze, schnelle Tempi, ausgeglichener Chorklang - um nur Einiges zu nennen. Dank sorgfältiger Probenarbeit des Chorleiters Thomas Rimpel und Assistenz bei der Stimmbildung konnte der Chor seine Aufgabe gut bewältigen. Das Engagement der Sänger führte zu einer konzentrierten ausdrucksvollen Aufführung, gestützt durch die Detmolder Konzertvereinigung mit Barbara Zwanziger am Ersten Pult. Als versierte Kammersolisten präsentierten diese sich im ersten Programmteil zusätzlich mit einem Concerto von Georg Philip Telemann.
Die Gesangssolisten Katja Friebel (Sopran), Birgit Görgner (Alt), Martin B. Müller (Tenor) und Michael Kampmeier (Bass) bildeten ein ausgeglichenes Ensemble, das sich vornehmlich auf die große Akustik der Räume einstellte. Die feste Hand des Dirigenten wusste Alles gut zusammenzuhalten und zu einer eindrucksvollen Aufführung zu gestalten.
Dem Chor wünscht man Aufmerksamkeit für Kinder- und Jugendarbeit, damit sein sängerischer Nachwuchs nicht ausbleibt. Dem Publikum wünscht man eine Differenzierung der Eintrittspreise, damit auch weniger bemittelten Musikliebhabern der Zutritt zu schönen Konzerten nicht verwehrt ist.

Artikel vom 25.11.2006