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Freizeit ist auch
ohne Fernsehen
sehr spannend

Projekt »Mama, Papa und ich«

Stemwede / Bad Essen (WB). In einer von Medien und Konsum gesteuerten Welt fällt es Eltern immer schwerer, Freizeit mit ihren Kindern sinnvoll zu nutzen und kindgerecht zu gestalten. Tipps können überaus wertvoll sein und auch die Familienbande stärken.

Fernsehen und Computerspiele nehmen in vielen Familien immer häufiger den Raum ein, der eigentlich gemeinsamer Aktivität vorbehalten sein sollte. Darunter leiden Beziehungen. Konflikte im Familienleben und im sozialen Umfeld sind nicht selten die Folge. In der Paracelsus-Wittekindklinik in der Stemweder Nachbargemeinde Bad Essen in Niedersachsen werden seit 1988 unter anderem Mütter und Väter mit Kindern, die infolge familiärer Konflikte psychosomatisch erkranken, stationär betreut. Eine Auseinandersetzung mit dem Freizeitverhalten ist Bestandteil der psychotherapeutischen Behandlung.
Vor diesem Hintergrund entwickelte Kirsten Schniedergers, Studentin der katholischen Fachhochschule Münster und Praktikantin der Wittekindklinik, im Rahmen ihres Hauptstudiums der sozialen Arbeit das freizeitpädagogischeProjekt »Papa, Mama und ich« und führte es mit den großen und kleinen Patienten mit wachsender Begeisterung und großem Erfolg durch.
Eine Kombination aus Elternseminar und Aktivgruppe verfolgt mit diesem Projekt das Ziel, Eltern dabei zu ermutigen, ihre bisherige Freizeitgestaltung zu überdenken. Außerdem sollen sie neue Anregungen für die Freizeitgestaltung nach der stationären Psychotherapie mit nach Hause nehmen.
In dem wöchentlich stattfindenden Elternseminar wurde eine sinn- und spaßvolle Gestaltung freier Zeit und ein kindgerechter Umgang mit dem Medienangebot erarbeitet und auch das Konsumverhalten diskutiert.
Vorfreude und Spannung auf die daran anschließende Aktivgruppe wurde mit Hilfe einer kleinen Bastelaufgabe geweckt, welche die teilnehmenden Eltern im Verlauf der Woche mit ihrem Kind zu erledigen hatten.
Als dann plötzlich »Indianer auf Bärenjagd« gingen, »Piraten in See stachen« oder »Ritter gegen einen blutrünstigen Drachen« kämpften, hatten alle Eltern und Kinder ihren Spaß. Gemeinsames Vorlesen, Basteln und Spielen stärkte den familiären Zusammenhalt. Am Ende waren sich alle einig - das Projekt »Mama, Papa und ich« hatte allen Beteiligten, ob Kindern oder Erwachsenen, gut gefallen.

Artikel vom 25.11.2006