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Briefe an die Redaktion


»Das Thema ist
nicht durch«
Zum Bericht »Sportvereine müssen sich an Kosten beteiligen« vom gestrigen Freitag, 24. November, erreichte unsere Redaktion folgender Leserbrief des Vorstandes vom SV Brenkhausen/Bosseborn:

Die gewählten Bürgervertreter von CDU und SPD wollten (wollen) es so, und die Stadtverwaltung hat die Steilvorlage dankend angenommen: Die Sportvereine der Stadt Höxter sollen ab Juli 2007 15 Prozent (mindestens 30 000 Euro) der umlagefähigen Kosten, die bei den Sportplätzen und der Nutzung der Sporthallen anfallen, tragen. Und das vor dem Hintergrund, dass das Land Nordrhein-Westfalen im Rahmen des Finanzausgleichs die Sportpauschale für die Stadt Höxter für das Jahr 2006 von 78 328 im Jahr 2005 auf 87 859 Euro aufgestockt hat. Das entspricht einer Erhöhung von stattlichen zwölf Prozent.
Der monatelange Kampf der Sportvereine der Großgemeinde hat nun eine empfindliche Niederlage erlitten. Der Schuldenberg, den gewählte Vertreter der Stadt Höxter und die Verwaltung über Jahre hinweg angehäuft haben, wird nun den Sportlern zum Abtrag vorgesetzt. Darunter befinden sich in der Masse jugendliche Sportler sowie sozial schwache Bürger.
Die Vereine sind durch das Abstimmungsergebnis des Ausschusses für Jugend, Bildung, Schule und Sport nun in ihrer Existenz bedroht, weil Erhöhungen der Mitgliedsbeiträge in diesen wirtschaftlich schweren Zeiten kaum mehr durchsetzbar sind. Austritte von Mitgliedern sind bereits jetzt die Folge. Ein Vereinssterben ist nicht ausgeschlossen.
Auf Vorschläge der Vereine zur Kosteneinsparung, die in den vielen Gesprächen mit der Verwaltung gemacht wurden, gab es keine Resonanz. Zu allem Überfluss stand in der Verwaltungsvorlage für den Ausschuss die Unwahrheit. Es wurde behauptet, die Vereine hätten grundsätzlich eine Kostenbeteiligung in Höhe von 15 Prozent akzeptiert. Neun Sportvereine wehrten sich mit einer Unterschriftenaktion gegen die falsche Wiedergabe der Fakten.
Die Art und Weise, wie die Argumente der Vereinsvertreter in der Ausschusssitzung »abgebügelt« wurden, gibt Anlass zu großer Besorgnis. CDU und SPD haben ihr Ohr nicht am Puls des Bürgers, wissen nicht, was bereits an Eigenleistungen in den Sportvereinen vorgenommen wird. Denn in diesen wird bereits vorbildliche Arbeit geleistet.
Doch die Sportvereine haben Macht. Das Thema Bewirtschaftungskosten ist noch lange nicht durch. Wir vom SV Brenkhausen/Bosseborn und viele andere Vereine werden sportlich fair um Gerechtigkeit kämpfen. Es darf und kann nicht sein, dass der große Einsatz ehrenamtlich tätiger Bürgerinnen und Bürger sowie der Eifer junger Sportlerinnen und Sportler auf diese Art und Weise zunichte gemacht wird.
HERMANN MÖNNEKES
37671 HÖXTER

Artikel vom 25.11.2006