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Anonyme Hilfe für
Mädchen mit Problemen

Beratungsstelle femina vita feiert 15-jähriges Bestehen

Vlotho/Herford (kop). Eine Idee, der Wille zu helfen, Mut zum Risiko, beherztes Engagement und viel unbezahlte Arbeit - damit fing vor genau 15 Jahren alles an. In diesen Tagen feiert die Mädchenberatungsstelle femina vita in Herford ihren Geburtstag, mit zahlreichen Veranstaltungen und einem Empfang im Kreishaus.

Der Startschuss für die Mädchenberatungsstelle fiel im März 1991 in der Brüderstraße mit einer Beraterin und einer Therapeutin. Andere Fachfrauen arbeiteten als Beraterinnen ohne Lohn. Im November erfolgten der Umzug in die Höckerstraße. Für die engagierten Frauen galt es zunächst, sexualisierte Gewalt öffentlich zu machen, das Thema aus der Tabuzone herauszuholen. In den Anfangsjahren unterstützten auch Frauen in Parteien den Aufbau der Beratungsstelle. »Dies alles geschah vor dem Hintergrund, dass es gerade für Mädchen und junge Frauen, die körperliche oder seelische Gewalt erlebt haben, besonders wichtig ist, sich schnell, anonym und unbürokratische Hilfe und Unterstützung holen zu können«, sagt Ingrid Schneider, Leiterin der Beratungsstelle.
»15 Jahre Mädchenberatungsstelle heißt, dass wir einige tausend Mädchen begleiten und unterstützen konnten. Rund 3500 von Gewalt betroffene Mädchen, beziehungsweise junge Frauen haben wir durch Kriseninterventionen, Beratung und Therapie erreicht«, berichtet Ingrid Schneider weiter. Über Präventionsangebote konnten weitere zahlreiche Mädchen informiert und gestärkt werden.
Neben Beratung und Therapie gab's in den vergangenen 15 Jahren auch innovative Projekte für Mädchen wie Online-Beratung oder die Beratung von Mädchen mit Migrationshintergrund.
Heute zählen neben Ingrid Schneider noch Sylvia Neldner (Dipl. Sozialpädagogin), Nicole Gallemann (Dipl. Psychologin, Psychotherapeutin), Wilma Daniel (Kinder- und Jugendtherapeutin) und Ingeborg Niermann (Kauffrau) zum Team von femina vita. Zu den Angeboten zählen Beratung, auch online, Therapie für Mädchen, therapeutische Mädchengruppen sowie Prävention und Projektarbeit zu Themen wie Ess-Störungen, Sucht, Gewalt, Liebe, Freundschaft, Sexualität oder sexualisierte Gewalt gegen Mädchen. Angebote für Eltern, Lehrer und pädagogische Fachkräfte haben das Ziel, zum Thema Gewalt gegen Mädchen und junge Frauen aufzuklären. Mehr Infos über femina vita im Internet.
www.feminavita.de

Artikel vom 24.11.2006