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Straßenausbau vorerst auf Eis

Bedenken nach »geheimem« Hinweis

Versmold-Oesterweg (mapu). Der Planungs- und Umweltausschuss war am Mittwoch zusammengekommen, um für 445 000 Euro den Endausbau des maroden Straßennetzes im Oesterweger Ortskern zu beschließen. Doch ein spontaner Einwand der CDU warf die Planungen unverhofft über den Haufen.
Konkret betrifft die Baumaßnahme für das von Schlaglöchern und unbefestigten Seitenstreifen gezeichnete Straßennetz die Bereiche Obernstraße, Moosweg, Veilchenstraße, Im Entenort und Maiglöckchenstraße. Bis auf die Veilchenstraße, die zwischen Moosweg und Im Entenort zur Spielstraße werden sollte, war eine Zone mit Tempo 30 gedacht. Die zu 90 Prozent an den Baukosten beteiligten Anwohner hätten im Januar über das Vorhaben informiert werden und im Mai 2007 die ersten Bagger anrollen sollen.
Die CDU sprach sich jedoch urplötzlich zur Überraschung der Runde dafür aus, die Maßnahme zurückzustellen. Hintergrund des Einwands: Christdemokrat Klaus Minnecker, von Berufswegen Architekt, liege eine Information vor, wonach im Bereich des Kegelcenters Fenske an der Obernstraße 8 beträchtliche Bautätigkeiten anstünden, die sich auf die auszubauenden Straßen im Nachhinein auswirken könnten. Konkreter wurde Minnecker erst unter kurzfristigem Ausschluss der Öffentlichkeit. Doch die interne Aussage muss derartige Bedenken ausgelöst haben, dass der Ausschuss in der anschließenden Haushaltsdiskussion die für 2007 veranschlagten 47 000 Euro für das Projekt komplett ins Jahr 2008 verschob.
Agnes Fenske, Inhaberin des Kegelcenters, beteuerte jedoch auf Anfrage des VERSMOLDER ANZEIGERS, dass auf ihrem Grundstück keinerlei Bauaktivitäten anstünden: »Definitiv nicht. Ich habe nämlich keinen Interessenten gefunden für die Teilstücke, die ich verkaufen wollte.« Weil sie keinen Nachfolger für ihre Kegelkneipe in Aussicht habe, werde die 72-Jährige stattdessen demnächst ihr komplettes Grundstück inklusive Gebäude zum Verkauf anbieten.
»Das würde die Situation wieder grundlegend ändern«, sagte Bauamtsleiter Hartmut Lüdeling. Man werde sich erkundigen und den am Mittwoch auf Eis gelegten Endausbau eventuell im nächsten Haupt- und Finanzausschuss zurück auf die Tagesordnung rufen. Die Schlaglöcher im Oesterweger Ortskern könnten dann nach wie vor ab Mai 2007 gestopft werden. Lüdeling: »Wir sind weiterhin bereit für die Bürgerversammlung.«

Artikel vom 24.11.2006