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Nachtbus fährt weiter - ohne Zuschuss

Wittler & Voßhans halten reduziertes Angebot aufrecht - Verbessertes Umsteigen in Sennestadt

Schloß Holte-Stukenbrock (kl). Auch ohne Zuschuss von der Stadt Schloß Holte-Stukenbrock wird der Nachtbus weiterfahren. Dies teilte gestern die Firma Wittler & Voßhans im Rahmen der Bekanntmachungen zu den Fahrplanänderungen mit.

Das sei natürlich auch für seinen Betrieb ein Zuschussgeschäft, so Fritz Wittler. »Wir lassen den Nachtbus auf eigene Kosten weiterlaufen und ziehen uns diesen roten Strumpf an, in der Hoffnung, dass er irgendwann mal vielleicht sogar schwarz wird.«
Änderungen wird es trotzdem geben, Stichtag ist der 10. Dezember, wenn der Winterfahrplan in Kraft tritt. Im Prinzip wird von Wittler & Voßhans nun das Konzept umgesetzt, das zuletzt der Stadt mit einem Zuschussbedarf von etwa 17000 Euro angeboten, aber gleichfalls abgelehnt wurde. Kernpunkte dieses Konzeptes:
l Wegfall des ersten Busses vor Mitternacht, da man um diese Zeit auch mit anderen Verkehrsmitteln nach Bielefeld kommt (Bahn, BVO-Bus).
l Wegfall der Tour über Liemke.
l kein Taxibus mehr nach Stukenbrock-Senne.
l Fahrten nur noch in der Nacht von Freitag auf Samstag und von Samstag auf Sonntag, keine Fahrten mehr in den Nächten vor Feiertagen.
Außerdem soll auf den Wittler- und auf den MoBiel-Bussen künftig der Schriftzug »N6-N16« auftauchen und gleichzeitig am Startpunkt der Linie N6 am Jahnplatz deutlicher auf die Umsteigemöglichkeiten in Sennestadt hingewiesen werden.
Die Nachtbuslinie N16 wird also weiter die Ortsteile Schloß Holte und Stukenbrock mit Sennestadt verbinden. Am Kühlen Grund startet der Bus künftig um 1.04, 2.04, 3.04 und 4.04 Uhr, ist zur Minute 11 in Schloß Holte und zur Minute 29 am Sennestadthaus, wo er auf die Linie N 6 wartet, die zur Minute 33 kommt. Verspätungen können nach Darstellung von Stephan Voßhans jetzt besser ausgeglichen werden, weil der Bus am Kühlen Grund einen Zeitpuffer von etwa zehn Minuten hat, da er nicht mehr über Liemke fahren muss. Durch die verkürzte Fahrstrecke des Busses (pro Nacht etwa 90 Kilometer) werden gegenüber dem jetzigen Angebot Kosten gespart.
Mit Faltblättern sollen die Fahrgäste in Kürze auf die Umstellung hingewiesen werden. Dieses Angebot soll vorläufig bis Mitte kommenden Jahres aufrecht erhalten werden. Bis dahin wollen sich die Beteiligten (neben Wittler und MoBiel auch die BVO) zusammen setzen und überlegen, wie man das Konzept weiter verbessern kann.
»Das ist kein Verdienst der CDU«, sagte Wittler, der sich den Hinweis nicht verkneifen konnte, dass andere Kommunen Nachtbus-Angebote großzügiger bezuschussten. Als Unternehmer müsse er natürlich nicht auf eine bestimmte Klientel schielen. »Wir freuen uns über jeden zusätzlichen Fahrgast, egal, ob er aus der Altersgruppe 18 bis 25 kommt oder älter ist.«
Zum Fahrplanwechsel am 10. Dezember, zu dem noch eine Reihe weiterer Änderungen in Kraft treten wird, hat das Unternehmen außerdem etwa eine halbe Million Euro investiert, um zwei altersschwache Linienbusse auszuwechseln. Die neuen umweltfreundlichen Gefährte sind Niederflurbusse und mit Rußpartikelfilter ausgestattet.

Artikel vom 24.11.2006