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Zwei Fliegen mit einer Klappe

Neues Nahwärmeprojekt versorgt Gemeindehaus und Andreas-Kirche

Von Julia Kleinschmidt
Lübbecke (WB). Die Heizungsanlage im Andreas-Gemeindehaus war dringend sanierungsbedürftig. Zwei neue moderne Gasbrennkessel sorgen jetzt dafür, dass nicht nur das Gemeindehaus, auch die Andreas-Kirche mit Wärme versorgt wird. Möglich wurde dies durch ein so genanntes »Contracting-Projekt« zwischen der Kirchengemeinde und den Lübbecker Stadtwerken.

»Der alte Gaskessel war 30 Jahre alt und hatte Abgaswerte, die so nicht mehr der Norm entsprachen«, berichtet Pfarrer Eberhard Helling. Vergleichbar sei die Situation des Heizkessels in der Kirche gewesen. Im Rahmen des »Contracting-Projektes« wurde die alte Heizungsanlage im Gemeindehaus nun durch zwei moderne Gas-Brennkessel ersetzt, ausgestattet mit je 100 Kilowatt Leistung. Mithilfe einer rund 80 Meter langen Nahwärme-Versorgungsleitung versorgt diese Heizungsanlage außerdem die St. Andreas-Kirche. Auf den vorher dort vorhandenen Heizkessel könne man nun verzichten, erläuterten Dipl.-Ing. Ansgar Thölking und Stadtwerke-Geschäftsführer Eduard Hunker. »Wir rechnen mit einem Minimum von 20 Prozent Energieersparnis«, so Thölking.
Die Investitionskosten für das Nahwärmeprojekt bezifferte Eduard Hunker mit etwa 45 000 Euro, die Kirchengemeinde steuerte aus eigenen Rücklagen noch einmal rund 20 000 Euro bei. »Diesen Betrag hatten wir für die Sanierung eines Kessels beiseite gelegt«, erläutert Baukirchmeister Eyke Blöbaum. »So konnten wir jetzt zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen.« Im Zuge der Kirchplatzsanierung hatte man vorsorglich bereits ein Leerrohr mit 40 Zentimetern Durchmesser verlegt. Das habe verhindert, dass das neue Pflaster noch einmal aufgerissen werden musste. Nach Ablauf des Vertrages geht die Anlage in den Besitz der Kirchengemeinde über. Letztlich sei es ein Projekt, dass sich wirtschaftlich für beide Seiten rechne, so Hunker.
Obwohl das Thema bereits diskutiert worden sei - eine »Winterkirche« werde es dieses Jahr auf jeden Fall nicht geben, betonte Eyke Blöbaum in diesem Zusammenhang. »Wir werden voll durchheizen und die Kosten beobachten.« Danach werde man weiter sehen. Komplett vom Tisch sei das Thema »Winterkirche« für die kommenden Jahre damit aber noch nicht. Vor zwei Jahren war die St. Andreas-Kirche aus Kostengründen von Neujahr bis Ostern geschlossen geblieben, die Gottesdienste wurden während dieser Zeit ins Gemeindehaus verlegt.

Artikel vom 24.11.2006