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3000 Patienten nutzen nur einen Fitnessraum

Chinesischer Professor besucht Caspar-Heinrich-Klinik - Staunen über Rehabilitationssystem

Bad Driburg (WB). Professor Hu Xiao Fei aus Peking, China, weilte jetzt zu Besuch in der Caspar-Heinrich-Klinik Bad Driburg. Er war von Einrichtung und Ausstattung äußerst angetan.

»Die Deutschen sind ein glückliches Volk, weil sie ein so gut ausgebautes Rehabilitationssystem haben. So etwas gibt es in China nicht«, sagte der Qi Gong-Professor von der Sport-Universität Peking. Er ist derzeit auf einer dreiwöchigen Reise durch Deutschland und Frankreich. Er kam durch Qi Gong-Lehrerin Indra Beckmann, Physiotherapeutin der Caspar-Heinrich-Klinik, auch nach Bad Driburg.
»In China muss man nach einem Herzinfarkt erst einmal ein paar Wochen still liegen«, berichtete der Professor über seine Heimat. Er war überrascht, dass in Deutschland schon einige Tage nach einer Herz-Operation mit leichtem körperlichen Training begonnen wird. Überhaupt gebe es in China keine Rehabilitation wie in Deutschland. In Peking komme auf 3000 Patienten eines Krankenhauses ein kleiner Fitnessraum, in dem nur ganz gelegentlich trainiert werde.
Der Chinese entdeckte beim Rundgang durch die Klinik und beim Beobachten der Therapien viele Ähnlichkeiten mit seinem Spezialgebiet, dem Qi Gong. Hinter den in Deutschland üblichen Therapien stehe einfach nur eine ganz andere Philosophie, stellte der Professor fest. Es freute ihn allerdings auch sehr, dass in der gräflichen Klinik unter anderem Akupunktur zur Schmerzbekämpfung zum Einsatz kommt.
Während seines eintägigen Besuches in der Caspar-Heinrich-Klinik hielt er einen Vortrag vor den Mitarbeitern, in dem er die Grundzüge und Grundgedanken des Qi Gong erläuterte. Dabei handelt es sich um gesundheitsfördernde Körperhaltungen, Selbstmassage und Atemtechniken. »Bei uns in China ist es so: ein ganz besonders guter Arzt ist einer, der Krankheiten verhindert, bevor sie zum Ausbruch kommen und nicht ein Arzt der Krankheiten erfolgreich bekämpft, wenn sie schon ausgebrochen sind. Qi Gong kann zur Gesunderhaltung beitragen,« erklärte der Professor.
Weitere Höhepunkte des Besuches aus Fernost waren die Qi Gong-Übungsstunden mit Patienten und interessierten Bad Driburgern bevor der Professor am späten Abend wieder abreiste.

Artikel vom 23.11.2006