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Süßes Glück kommt per Post

Hiddenhauserein Christel Mäkler ist Mitglied im Pralinenclub Deutschland

Von Alice Koch (Text und Fotos)
Hiddenhausen (HK). Wenn es Anfang des Monats an ihrer Tür klingelt, läuft Christel Mäkler schon das Wasser im Mund zusammen. Das Glück kommt bei ihr alle vier Wochen mit der Post, denn sie ist einer süßen Leidenschaft verfallen: Pralinen.

Sie heißen Madame Chaberté, Knuspertraum oder Cognac Melody, und wenn Christel Mäkler über sie spricht, hört es sich beinahe an wie eine Liebeserklärung.
Angefangen hat alles vor zwei Jahren am Muttertag. Da stand plötzlich ein Paket mit Pralinen der edelsten Art vor ihrer Haustür. Tagelang forschte die Hiddenhauserin nach dem Absender dieser süßen Überraschung, bis sich schließlich herausstellte, dass es ihre Tochter war, die mit ihrem Geschenk anscheinend voll ins Schwarze getroffen hatte. Seit dieser Zeit ist Christel Mäkler dem süßen Traum verfallen - und Mitglied im Paralinenclub Deutschland. »Ich war immer schon eine süße Dame«, gesteht die 66-Jährige und lächelt verschmitzt. Ihren Mann Ernst-Dieter hat sie bereits ebenfalls mit dem Pralinen-Fieber infiziert, so dass die beiden es kaum erwarten können, wenn wieder der Pralinen-Bote vor ihrer Tür steht. Alle vier Wochen bekommen die Mäklers eine Kollektion von 30 handgeschöpften Pralinés ausgesuchter Chocolatiers aus ganz Deutschland vom Pralinenclub zugeschickt, die sie nicht nur genießen, sondern auch bewerten. Für Geschmack, Geruch und Aussehen verteilen sie Noten von eins bis zehn, die sie auf einem Bewertungsbogen notieren und an den Club zurücksenden. Mittlerweile sind die beiden schon Experten in Sachen süße Sünden. »Ich bin immer wieder begeistert von der Vielfalt. Seit zwei Jahren hat noch nicht eine Praline wie eine andere geschmeckt«, sagt Christel Mäkler. Ist die Schachtel mit den süßen Versuchungen leer, hält sich das Ehepaar bis zur nächten Lieferung mit anderen Edelpralinen, zum Beispiel mit den »Himmlischen« von Leysieffer »über Wasser«. Darauf gekommen, die zart schmelzenden Schokolden-Spezialitäten auch selber herzustellen, ist Christel Mäkler bisher noch nicht. »Dafür habe ich keine Zeit, und außerdem wäre es dann ja auch keine Überraschung mehr«, sagt die ehemalige erste Schützenkaiserin von Hiddenhausen, die gemeinsam mit ihrem Mann zwei Hektar Land mit Hühnern, Gänsen und Enten bewirtschaftet.
Und trotz der vielen Arbeit auf dem Hof und mehrerer schwerer gesundheitlicher Schicksalsschläge ist die 66-Jährige mehr als zufrieden: »Nach 27 gemeinsamen Jahren sind mein Mann und ich verliebt wie am ersten Tag, und außerdem macht Schokolade sehr glücklich...«

Artikel vom 23.11.2006