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Reflektoren sichern Kinder

Ausschuss-Thema: Maßnahmen der Polizei im Radverkehr

Von Kathrin Weege
Espelkamp (WB). Alle 14 Minuten kommt in Deutschland ein Kind zu Schaden. »Darum ist es gerade bei dieser Witterung wichtig, dass Eltern darauf achten, dass ihre Kinder im Straßenverkehr gut sichtbar und Fahrräder verkehrssicher ausgestattet sind«, betonte der Bezirksbeamte der Espelkamper Polizei, Norbert Hoppmann.

Im Ausschuss für Sicherheit, Ordnung und Feuerschutz gab Hoppmann am Mittwoch einen Überblick über Schulwegsicherungsmaßnahmen im Radverkehr. Bei Radkontrollen im Kreis habe sich gezeigt, dass 50 Prozent der Kinder mit defekter Beleuchtung unterwegs sind. »Die Eltern sollten die Räder vor der Abfahrt auf Verkehrssicherheit kontrollieren. Helle Kleidung, Reflektoren an Jacke und Ranzen machen Kinder im Verkehr gut sichtbar «, erklärte Hoppmann. Oft würden die Eltern die Räder ihrer Kinder gar nicht genau kennen.
Mit Wald- und der Ernst-Wiechert-Hauptschule hat die Polizei eine Ordnungspartnerschaft. Dabei werden Räder auf dem Schulhof kontrolliert. Bei kleinen Mängeln müssen die Kinder sie nach dem Beheben auf der Wache vorzeigen. Zu defekte Räder bleiben in der jeweiligen Schule, und die Eltern werden benachrichtigt. Auch an allen anderen Schulen wird regelmäßig kontrolliert. »Funktionieren Beleuchtung und Bremse nicht, dann schreiben wir die Personalien auf. Die Kinder müssen die Räder auf der Wache vorzeigen. 50 Prozent kommen, 30 müssen erneut angeschrieben werden und beim Rest muss das Gespräch mit den Eltern gesucht werden«, sagte Hoppmann. Da zeige sich oft, dass Eltern gleichgültig sind. »Gerade bei den unsicheren Verkehrsteilnehmern ist es um so wichtiger, auf ein sicheres Rad zu achten.«
Meist werden die Kontrollen an Schulen von einem Beamten gemacht. »Bald gibt es aber wieder zwei größere Kontrollen, bei denen wir mit dem Verkehrsdienst Lübbecke zusammen arbeiten.« Bei Jugendlichen ab 14 Jahren wird bei einem defekten Rad ein Verwarngeld von zehn Euro erhoben.
Einige Ausschussmitglieder forderten, die Stadt solle Reflektoren verteilen. Hoppmann meinte: »Bei den Schulanfängern geben wir eine Erstausstattung aus. Aber Eltern sollten auch selber nicht gerade die Kosten scheuen, die ihr Kind im Straßenverkehr sicherer machen.« Paul-Gerhard Seidel meinte, dass das Radwegenetz nicht optimal in Espelkamp sei. Andreas Sültrup sprach die Ziele von »null Verkehrstoten« von »Vision Zero« in Bad Oeynhausen an.

Artikel vom 24.11.2006