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Die Verbandsliga ist nicht genug

Sieben Wiedenbrücker »Riesen« kennen die höheren Ligen vom SC Verl

Wiedenbrück (dh). »7 Zwerge - der Wald ist nicht genug« läuft derzeit mit Erfolg in den deutschen Kinos. Unter »7 Riesen - die Verbandsliga ist nicht genug« könnte der Erfolgsstreifen aus dem Hause SC Wiedenbrück veröffentlicht werden. Denn nicht weniger als sieben ehemalige Kicker des SC Verl wollen den Aufsteiger von der Ems in die Oberliga ballern.

Alexander Schiller, Mihajlo Rakic, Pierre Nguindjell, Heiko Lübbert, Aleksandar Knezevic, Frank Scharpenberg und Markus Zuraski trugen allesamt vor ihrem Wechsel nach Wiedenbrück auch schon das SCV-Trikot. Die geballte Erfahrung der Zweit-, Regional- und Oberligaspieler hat den SC Wiedenbrück bereits auf Platz drei geführt - doch das soll noch lange nicht das Ende sein. Vor allem, wenn man bedenkt, dass bis auf Knezevic alle Ex-Verler in der abgelaufenen Hinserie mit teilweise erheblichem Verletzungspech zu kämpfen hatten.
»Ich bin hier sehr zufrieden und fühle mich unheimlich wohl - aber mit meinen bisher gezeigten Leistungen kann ich nicht einverstanden sein«, läuft beispielsweise Alex Schiller noch immer seiner Topform hinterher. Nach gutem Saisonbeginn warf ihn eine langwierige Oberschenkel-Verletzung zurück. Sieben Wochen lang musste der 30-Jährige tatenlos zusehen. »Danach lief die Saison auf Hochtouren und alle standen voll im Saft. Da war es natürlich sehr schwer für mich, wieder in die Mannschaft zu kommen«, so Schiller, der sich nun selbst unter Druck setzt: »Ich habe noch lange nicht alles gezeigt, was ich kann und will. In der Winterpause werde ich mich erholen und dann Gas geben. Mein ganz klares Ziel ist, mit dem SCW in die Oberliga aufzusteigen.«
Zu dumm nur, dass ihn ausgerechnet jetzt eine Grippe wieder zurückgeworfen hat. »Ich nehme derzeit Medikamente, mit denen ich nicht Fußball spielen darf«, fällt der Flügelstürmer für das Spitzenspiel am Samstag bei Tabellenführer Brakel definitiv aus.
Ähnlich gelagert ist die Situation bei Pierre Nguindjell. Mit dem Verein und dem Umfeld absolut zufrieden, erwartet der 29-Jährige von sich selbst ebenfalls noch eine deutliche Leistungssteigerung - und auch der Kameruner fällt für den kommenden Samstag aus. »Ich leide schon seit vier Wochen unter Leistenbeschwerden, doch der Arzt kann leider nichts feststellen«, erklärt der dreifache Wiedenbrücker Saison-Torschütze«, der dieser Zeitung übrigens als Erste seit seinem Wechsel-Theater im Sommer, als er angeblich bereits dem VfB Fichte eine feste Zusage gegeben hatte, Rede und Antwort stand: »Da wurde so viel Blödsinn geschrieben, dass ich eigentlich nie wieder mit einem Medienvertreter sprechen wollte.«
Jetzt konzentriert sich Nguindjell voll und ganz auf den SCW und sieht dem erneuten Aufstiegscoup zuversichtlich entgegen. »Es ist für uns noch alles drin. Denn es ist nicht entscheidend, wo du nach der Hinserie stehst. Bist du auf Rang zwei oder drei und in der Rückrunde läuft alles optimal, dann kannst du auch Meister werden«, setzt der Stürmer darauf, dass Jürgen Gessat ab Februar endlich auf eine austrainierte und beschwerdefreie Stammelf setzen kann: »Die Punkte, die wir bislang verloren haben, haben wir nur uns selbst zuzuschreiben. In jedem Spiel liegt es nur an uns. Sind wir konzentriert und fit, dann reicht unsere Qualität auch aus, um jeden Gegner in der Verbandsliga zu schlagen.«

Artikel vom 23.11.2006