23.11.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Verkehrssicherheit für Kinder

Erzieherinnern drückten bei der Polizei die Schulbank

Lübbecke (WB). Auf Einladung des Deutschen Roten Kreuzes, Altkreis Lübbecke, führten Peter Béfort, langjähriger Verkehrssicherheitsberater beim Kommissariat Vorbeugung, und Burghardt Lübker, zuständig für den Bereich Öffentlichkeitsarbeit bei der Kreispolizeibehörde Minden - Lübbecke, ein Seminar für Erzieher durch.

Insgesamt zwölf Teilnehmer von Tageseinrichtungen und Kindergärten des DRK trafen sich in den Räumlichkeiten des DRK an der Osnabrücker Straße, um sich dem Thema Verkehrserziehung zu widmen. Zwei Tage zuvor hatte das Seminar auf Einladung der Parität Lübbecke in deren Räumlichkeiten stattgefunden.
Kinder verunglücken im Straßenverkehr aus unterschiedlichsten Gründen: Sie können noch nicht so wie Erwachsene die Gefahren des Straßenverkehrs erkennen und einschätzen. Dieser ist in seiner Komplexität wesentlich anspruchsvoller geworden und stellt Kinder vor große Schwierigkeiten, insbesondere bei so genannten Mehrfachhandlungen: Gleichzeitig die Welt um sich herum wahrnehmen, Geschwindigkeiten von Autos einschätzen und nebenbei eine Straße überqueren können Kinder nicht: »Stehen - Sehen - Gehen!« heißt da die Devise.
Komplexe Handlungen werden aufgeteilt in einzelne Schritte. Dazu unterscheidet sich die Wahrnehmungsfähigkeit der Kinder entwicklungsbedingt zu der von Erwachsenen: Das Blickfeld der Kinder ist eingeschränkt, die Blickhöhe ist sehr viel niedriger und Geräuschquellen wie z. b. Autos lassen sich nicht genau orten.
Ebenso müssen Reaktionsschnelligkeit und eigenverantwortliches Handeln mit den Kindern trainiert werden. Bereits im Kindergartenalter machen sich hier Bewegungsdefizite deutlich. Das beginnt bereits beim Transport der Kinder zu ihren Einrichtungen. Oftmals werden die Kinder von ihren Eltern nicht zu Fuß, sondern mit dem Auto zum Kindergarten gebracht.
Abgeschottet vom übrigen Straßenverkehr erleben diese Kinder die Welt aus dem Blickwinkel ihres Kindersitzes. Doch beim Erlernen und Meistern verschiedener Gefahrensituationen ist es wie beim Sport: Wer nicht ständig übt, wird auch nicht fit! Daher legten Peter Béfort und Burghardt Lübker auch großen Wert auf eine gesunde Mischung aus der Vermittlung theoretischen Grundwissens und praktischer Umsetzung.
Neben diversen Medien stellten sie deshalb eine Vielzahl von Bewegungsspielen vor, die ohne Vorbereitung und Hilfsmittel aus dem Stegreif gespielt werden können. Dass diese Spiele natürlich sofort ausprobiert wurden und damit auch der Spaß für die Seminarteilnehmer nicht zu kurz kam, versteht sich von selbst. Nach einem zwar anstrengenden, aber informativen, bewegungsreichen und nicht zuletzt humorvollen Seminar stand der Entschluss fest, dass noch weitere Seminare in dieser Art durch das Kommissariat Vorbeugung durchgeführt werden sollten.

Artikel vom 23.11.2006