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Helga Hartmann-Pfeiffer geht
nach 35 Jahren »von Bord«

In der Famiienberatungsstelle der Diakonie endet eine Ära

Helga Hartmann-Pfeiffer gehört zu den dienstältesten Mitarbeiterinnen der heimischen Diakonie.Foto: Husemöller

Lübbecke (huse). In der Familienberatungsstelle des Vereins »Die Diakonie - Diakonisches Werk des Kirchenkreises Lübbecke« geht Ende des Jahres eine Ära zuende, die diesen Namen wirklich verdient hat. Denn dann beendet Helga Hartmann-Pfeiffer, die Leiterin der Beratungsstelle, ihren Dienst in Lübbecke, den sie im Mai 1971 antrat - sie hat also 35 Jahre und sieben Monate in einer Stadt gearbeitet, in die sie mehr oder weniger der Zufall verschlagen hatte.
Helga Hartmann-Pfeiffer zählte gerade einmal 24 Lenze, als sie sich in der Stadt am Wiehen vorstellte. Sie hatte in Osnabrück Psychologie studiert, danach dort ein Jahr in einer Beratungsstelle gearbeitet.Ê Ihre Bewerbung auf die damals noch vom Kirchenkreis angebotene Stelle war ihr »erster Versuch«, von Bewerbungen, so Helga Hartmann-Pfeiffer, habe sie keinerlei Ahnung gehabt. Gleichzeitig hatte sie damals ihre Fühler auch noch nach Entwicklungshilfeprojekten ausgestreckt, doch in Lübbecke wurde eine schnelle Entscheidung gefordert.
»Ich habe mich dann für Lübbecke entschieden,« - und so begann die Arbeit unter dem Dach des Hauses, in dem heute die Kirchengemeinde Lübbecke zuhause ist. Es gab noch keine Kinderärzte, keine Psychologen, sie betrat zusammen mit ihrem Kollegen Heinz Böttcher damals einen unbearbeiteten Acker. »Wir hatten ein Telefon, einen Schreibtisch und fuhren zu Beginn mit seiner Ente übers Land, um uns vorzustellen.«
Mehrere Umzüge hat die gebürtige Bissendorferin (bei Osnabrück) mit ihrer Familienberatungsstelle in ihren etwas mehr als 35 Dienstjahren erlebt. In den jetzigen Räumen an der Pfarrstraße 5 sind die Arbeitsbedingungen gut. Und Helga Hartmann-Pfeiffer freut sich, dass die Arbeit weitergeführt wird: »Das finde ich beruhigend.«
Sie hat den Zeitpunkt ihres Abschieds selbst gewählt und will die nächsten Jahre nach ihrem Umzug in ihr Haus nach Bissendorf dazu nutzen, ihre Hobbys zu pflegen. Da ist zum einen ein Hund, ein Labrador-Retriever. Ein Apportierhund, den sie so gründlich ausbilden will, so dass sie mit ihm an Meisterschaften teilnehmen kann. Noch mehr Gewicht hat aber ihre zweite Freizeitbeschäftigung, das Gespannfahren. Die künftige Pensionärin hat einen Führerschein für Gespannfahren und betreibt diesen Sport seit vielen Jahren in Polen. Sie will jetzt ihre Polnisch-Kenntnisse verbessern und noch mehr Zeit mit der Reiterei verbringen. Seit vielen Jahren ist sie immer wieder auf einem Gestüt in Polen gewesen. Dort, so berichtet Helga Hartmann-Pfeiffer dem erstaunten Zuhörer, »ist Helga ein Begriff. Die kennt in Polens Reiterwelt jeder.«
Vor ihrer Abschiedsfeier nutzt sie ihren Resturlaub für einen Trip in die Türkei. Am 28. Dezember sind Freunde und Kollegen eingeladen, um Tschüss zu sagen. Damit ist dann die Ära Hartmann-Pfeiffer in der Familienberatungsstelle endgültig beendet.

Artikel vom 23.11.2006