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Mobbing und Rangeleien vermeiden

Selbstbehauptungskurse an der Grundschule Sürenheide und der Bühlbuschschule

Verl (WB). Rangeleien auf dem Schulhof, Mobbing unter Klassenkameraden - Alltag in Deutschlands Schulen. Dem entgegenwirken sollen die Selbstbehauptungskurse, die zurzeit an der Grundschule Sürenheide wie auch an der Bühlbuschschule angeboten werden.

Pädagogen wie Trainer sehen in dem Angebot nur Vorteile. Die Selbstbehauptungskurse, die im Rahmen der Offenen Ganztagsgrundschule (OGS) in Kooperation mit dem Familienzentrum Droste-Haus und mit Unterstützung des Netzwerks Gewaltprävention im Kreis Gütersloh durchgeführt werden, dauern jeweils sieben Wochen und werden wegen der besonderen Vorbildfunktion der Trainer geschlechtergetrennt durchgeführt, wie Deeskalationstrainer Björn Otto in der Bühlbuschgrundschule erklärt. Dort leitet er einen Kurs für Jungen. Parallel dazu sind Maja Kraft und Monika Gürtler in Sürenheide und Verl für die Mädchen zuständig.
16 Jungen sind es, die am Dienstagnachmittag die Turnhalle am Bühlbusch stürmen, »sich nach dem Unterricht erst einmal austoben müssen«, wie Schulleiterin Gisela Kröhnert sagt. Zunächst werden in einer Sitzrunde erarbeitete Regeln wiederholt: »Niemand auslachen«, heißt es da, oder auch »nicht schlagen«, »nicht stören« und »niemand ausgrenzen«.
Weiter geht es mit einer Begrüßungsrunde und diversen Spielen. »Die Kinder erlernen vieles auf spielerische Weise«, sagt Björn Otto. Die Ziele der Selbstbehauptung bei den Jungen beschreibt er so: »Zunächst lernen sie wichtige Regeln im partnerschaftlichen Umgang miteinander, sie lernen Verantwortung für sich und andere zu übernehmen und sich an Vereinbarungen zu halten. Durch das Bewusstwerden ihrer Stärken und Schwächen soll ihr Selbstwertgefühl gestärkt werden. Darüber hinaus lernen sie Verhaltensregeln für Situationen, in denen sie allein unterwegs sind oder mit Situationen konfrontiert werden, die ihnen Angst machen und in denen sie sich bedroht fühlen«, verdeutlicht Otto, während es bei den Mädchen auch darum gehe, ihre eigene Meinung, eben auch ein klares »Nein« zu äußern und zu vertreten.
Gisela Kröhnert findet das Angebot »ganz wichtig«, würde dies gerne auf den regulären Unterricht ausbauen und auch die Eltern entsprechend eingebunden sehen. Mit denen werde am Ende der laufenden Kurse Anfang Dezember ein Abschlussgespräch geführt. Erst einmal vertraue sie auf die Multiplikatorenfunktion der OGS-Kinder für ihre Klassenkameraden.

Artikel vom 23.11.2006