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Ein Mal nicht aufgepasst

Bezirksliga: SVEW-Leiden lässt langsam nach

Bad Oeynhausen/Löhne (gag). Der VfL Mennighüffen muss einen kleinen Umweg nehmen: Der Vormarsch des Fußball-Bezirksligisten wurde durch das 1:1-Remis gegen den SC Vlotho etwas gestoppt. »Mit einem Sieg hätten wir in Schlagdistanz zur Spitzengruppe kommen können«, trauerte Trainer Michael Klausmeier dem vergebenen »Dreier« hinterher.

Trotzdem liegt der VfL weiter im Punkte-Plan: Die Mannschaft hält sich bisher an die von Klausmeier vor Wochen formulierte Vorgabe, bis Weihnachten so viel Boden wie möglich gut zu machen. Das Unentschieden gegen Tabellenführer SC Vlotho war am Ende zwar etwas ärgerlich, aber kein Rückschritt. »Die letzten vier Partien waren alle ordentlich, und drei davon auch spielerisch gut«, zählte der Coach die Vorstellung gegen den starken SCV zu dieser Kategorie.
Auf dem Ascheplatz am Ostscheid machte der Gastgeber das Beste aus den mäßigen Bedingungen und war dem Sieg zwischenzeitlich nach der 1:0-Führung durch Christian Trampe (55.) sogar ein gutes Stück näher. Dass man sich im Dauerregen mit einem Remis begnügen musste, hatte der VfL sich selbst zuzuschreiben.
Zum Einen ließ der Gastgeber sich nach dem 1:0 gegen wütende Vlothoer zu weit zurück fallen, zum Anderen war man bei einem ruhenden Ball nicht im Bilde: »Das darf nicht sein, dass er da frei steht«, kritisierte Klausmeier den zu großen Spielraum für Vlothos Torjäger Marcel Rother beim 1:1 (64.). »Wir haben bei Standardsituationen eine genaue Zuteilung«, hätte Rother bei der Hereingabe von Jens Sinn nicht zum Kopfball kommen dürfen. Aber irren ist auch in Mennighüffen menschlich. »So etwas passiert immer wieder, das macht doch den Fußball aus.«
Klausmeier kann trotzdem optimistisch nach vorn schauen. Auch weil sich das Lazarett lichtet: Nach dem kommenden spielfreien Wochenende rechnet der VfL-Trainer mit der Rückkehr von Anatol Kussmaul, Olaf Jahnke, Benjamin Martin und Willi Isaak. Nur ein Spieler wird nicht mehr zur Verfügung stehen: »Marco Höcker wird seine Karriere wohl beenden«, hat das Mittelfeld-Ass nach einer Serie von Verletzungen die schwere Entscheidung getroffen, den Schlussstrich zu ziehen. Der Polizeibeamte, der zudem demnächst nach Bielefeld zieht, hat in dieser Saison mehr gefehlt als gespielt - ĂŠtrotzdem war er für den Bezirksligisten ein wichtiger Mann: »Marco hat immer alles gegeben und sich bei uns stark eingebracht«, wird Höcker, der seit 2004 beim VfL ist, eine große Lücke hinterlassen. Wie gut, dass der Trainer für die rechte Seite mittlerweile eine Menge Kandidaten hat: So konnte »Youngster« Daniel Högner bei seinem ersten 90-Minuten-Einsatz am Sonntag voll überzeugen, hatte nach der Pause sogar das 1:0 auf dem Fuß. »Er hat genauso wie Marcel Fischer keine Hemmungen«, lobt Klausmeier die »jungen Wilden«, die aus der A-Jugend kommen.
Eine größere Spieler-Auswahl ist auch die große Hoffnung von Uli Hebrock. Und es sieht ganz gut aus: Der Trainer der SV Eidinghausen/Werste hatte beim 2:2 in Oetinghausen schon wieder mehr Alternativen zur Verfügung. Vor allem der Heilungsprozess bei Andi Mattern freut den Trainer: Der Mittelfeld-Antreiber, der immer noch nicht ganz schmerzfrei ist, konnte nach seinem Einsatz in Oetinghausen »grünes Licht« geben. »Er hat diesmal keinen Tritt gegen den lädierten Fuß bekommen. In zwei Wochen dürfte er wieder bei 80 Prozent sein«, setzt der Trainer auf die baldige Top-Form des wichtigen Spielers.
Nicht nur Mattern, auch die Moral seiner Mannschaft erfreute Hebrock: »Wir haben kämpferisch in Oetinghausen eine Top-Leistung abgeliefert.« Trotzdem fiel die SVEW auf den drittletzten Rang zurück. Kurz vor Weihnachten sind deshalb Siege gefragt, sonst hat die Hebrock-Elf bald keine schöne Bescherung.

Artikel vom 22.11.2006