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Erste Erfolge im Preiskampf

Bürgerinitiative Energiepreise trifft sich im Waldkrug

Delbrück (sis). Jetzt, wenn die Temperaturen sinken, klettern die Energiepreise in allen Haushalten in die Höhe. Um diesen explodierenden Kosten Einhalt zu gebieten, hat sich die Bürgerinitiative Energiepreise in Delbrück gegründet. Mitglieder und Interessierte kommen am Dienstag, 28. November, 19 Uhr, im Hotel Waldkrug zusammen. Rechtsanwalt Weeg wird für Fragen zur Verfügung stehen.

Angesichts des Stromzusammenbruchs in weiten Teilen Europas geht es am Dienstag unter anderem um die Fragen »Wie sicher ist unsere Versorgung?«. Dargestellt werden soll auch das zukünftige Vorgehen des Zusammenschlusses.
Die Delbrücker Initiative hat sich vor etwa zwei Jahren gegründet. Mittlerweile haben sich 370 Mitglieder angeschlossen. Ein Ziel der Gruppe ist es, einen gemeinsamen Einkaufspool zu bilden, um Sonderpreise für Mitglieder mit einem zukünftigen Energielieferanten auszuhandeln. Sobald es auf dem Markt Fremdanbieter gibt, soll dieser Einkaufspool für Erdgas und Strom in Aktion treten. Die Mitglieder bringen es gemeinsam auf ein Jahresverbrauchsvolumen von knapp zehn Millionen Kilowattstunden (Erdgas) und mehr als 2,2 Millionen Kilowattstunden (Strom).
Der Einkaufspool wird genauso Thema im Waldkrug sein wie die Lage auf dem Energiemarkt.
Über erste Erfolge im Kampf gegen steigende Energiekosten freut sich der Delbrücker Horst Hamprecht, Gründer der Initiative. In den vergangenen Monaten habe sich viel getan, auch dank der inzwischen quer durch Deutschland tätigen Protestgruppen. Horst Hamprecht: »E.ON hat überraschend angekündigt, die Erdgaspreise Anfang kommenden Jahres senken zu wollen. Ein Prozentsatz ist leider noch nicht bekannt.« Er begrüßt auch die Kürzung der Durchleitungsgebühren durch die Bundesnetzagentur. »Ich bin mir sicher, dass auch die Anträge der Konzerne auf eine weitere Strompreiserhöhung um durchschnittlich acht Prozent beim Wirtschaftsministerium auf erheblichen Widerstand stoßen werden«, so Hamprecht.
Der Delbrücker freut sich über starke Unterstützung seitens des Bundeskartellamtes, der Bundesnetzagentur sowie der EU-Kommission. Horst Hamprecht: »Alle wollen die derzeitige Monopolstellung der großen Energieversorger unterbinden und für einen Wettbewerb auf dem Markt sorgen, der bisher noch nicht in Gang gekommen ist.«

Artikel vom 23.11.2006