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Zehntklässler büffeln fleißig

Auf zentrale Prüfungen vorbereiten - Schülern Unsicherheit nehmen

Von Silvia Scheideler
Delbrück/Hövelhof (WV). Bei einigen Jugendlichen türmen sich schon die Schulbücher auf dem Schreibtisch, andere warten noch mit dem intensiven Lernen. Die Zehntklässler werden in gut vier Monaten die ersten Schüler sein, die in NRW zentrale Prüfungen für den mittleren Schulabschluss bestehen müssen. Um den Schülern die Unsicherheit vor dem Unbekannten zu nehmen, werden fleißig Probearbeiten geschrieben.

An den landesweit einheitlich gestellten Aufgaben nehmen Haupt-, Real- und Gesamtschüler genauso teil wie Gymnasiasten. Geprüft wird in den Fächern Deutsch, Mathe und einer Fremdsprache, im Regelfall Englisch.
»Wie wichtig der mittlere Schulabschluss auch für ihre berufliche Zukunft ist«, sagt der Leiter der Hövelhofer Franz-Stock-Schule, Burghard Walter, »machen wir den Zehntklässlern besonders deutlich.« An der Realschule werden bereits seit September Probeklausuren im Unterricht geschrieben. »Wir wollen unsere 83 Abschlussschüler bestmöglich auf die drei Prüfungen vorbereiten«, so Walter. Die Lehrer seien positiv gespannt auf die ersten Zentralprüfungen und die Ergebnisse: »Obwohl vorerst kein Ranking von der Landesregierung vorgesehen ist, wollen wir Lehrer wissen, wo wir als Schule stehen.« In der Hövelhofer Realschule gibt es die erste Prüfung am 27. April, die letzte am 4. Mai.
Statt wie bei einer Klassenarbeit Stoff von sechs bis acht Wochen abzufragen, geht es in den Prüfungen für die Fachoberschulreife neben Grundlagenwissen auch gleich um Wissen aus zwei Schuljahren. Andreas Kuhlmann, Leiter der Hauptschule Delbrück, sagt: »Unsere 60 Schüler sind ganz schön kribbelig wegen der Prüfungen.« Angst sei zwar nicht nötig, so Kuhlmann, aber Respekt. Die Delbrücker Hauptschüler schreiben bereits Klassenarbeiten, die ähnlich gestrickt sind wie die zentralen Aufgabenstellungen. »Wir geben auch Probeprüfungen mit nach Hause, die werden dann im Unterricht besprochen«, sagt Kuhlmann, der überzeugt ist, dass die Zehntklässler gut auf die zentral gestellten Aufgaben vorbereitet werden.
Der »gewissen Unsicherheit«, die auch Dieter Rüthing als Leiter des Delbrücker Gymnasiums unter den Schülern spürt, wird auch an dieser Schule mit Probeklausuren begegnet. Dieter Rüthing: »Die Schüler müssen in den Prüfungen ihr Wissen im Kontext anwenden können. Sie sollen zum Beispiel selber entdecken, welche Mathematikformel zur Lösung der Aufgabe führt. Diese Arbeitsweise wird im Unterricht geübt.« Schüler müssen heute mehr leisten. Bei Matheaufgaben sei mehr als die korrekte Lösung gefragt, Problemlösekompetenz und strategisches Denken werden gefordert.
Informationen zu den zentralen Prüfungen erfahren Schüler und Eltern auch im Internet.
www.bildungsportal-nrw.de

Artikel vom 23.11.2006