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Kostenreduzierungen beim Staatsbad

Leiter Eigenbetrieb legt dem Werksausschuss den Wirtschaftsplan für 2007 vor

Bad Oeynhausen (hil). Der Wirtschaftsplan des Staatsbades für das kommende Jahr weist einen Verlust in Höhe von 4,190 Millionen Euro aus. Dennoch legt der Leiter des Eigenbetriebs dem Werksausschuss einen Plan mit einem Minus von lediglich 900 000 Euro vor - verzeichnet er doch Einnahmen von Stadt und Land in Höhe von 3,3 Millionen Euro. Der Ausschuss tagt am 28. November.

Spätestens einen Monat vor Beginn des nächsten Wirtschaftsjahres hat der Eigenbetrieb für das Staatsbad den Wirtschaftsplan aufzustellen. Dafür verantwortlich ist der Leiter Dirk Henschel. Er wird den Politikern die einzelnen Positionen der Einnahmen und Ausgaben erläutern. Die Aufwendungen hat er immerhin um rund 276 000 Euro kürzen können.
So wird die Höhe der Kurbeiträge geschätzt nach der Höhe des laufenden Jahres, denn sie hängt stets von den Besucherzahlen ab. In diesem Jahr werden sich die Beiträge auf voraussichtlich 1,058 Millionen Euro belaufen.
Auch klassische Kurmittel wie Massagen, Fango, Moor- und Thermalbäder werden noch vom Staatsbad verabreicht. Hier stehen die Einnahmen immer im Zusammenhang mit der Gesundheitsreform: Erstatten die Krankenkassen die Kosten des Patienten, dann nutzt er auch das Angebot. Allerdings stehen den Erlösen auch die Kosten zum Beispiel für die Betriebsunterhaltung und das Personal gegenüber. Die vier Mitarbeiter, zwei Voll- und zwei Teilzeitkräfte, kosten dem Staatsbad allein 125 600 Euro.
Positiv entwickelt sich im Badehaus I das Chinesische Zentrum. Zwar wird der Arzt 2007 in den Ruhestand treten, dennoch sind Kooperationen geplant, die sowohl die Fortsetzung des Angebots der traditionellen chinesischen Medizin als auch die drei Mitarbeiter berücksichtigen werden.
Pachteinnnahmen gibt es sowohl von der Gollwitzer-Meier-Klinik als auch von der Rosengarten-Klinik für die Räume im Badehaus II. Die Pacht aus der Porta-Westfalica-Klinik entfällt, das Grundstück wurde an die Klinik verkauft, der Kaufpreis jedoch zinsgünstig angelegt.
An die Stadtwerke abgegeben wurde die Tiefgarage an der Morsbachallee, was Pachteinnahmen zur Folge haben wird. Außerdem kümmert sich die Stadtwerke AöR um die Instandhaltung des Gebäudes. Die Erlöse aus der Stellplatzvermietung fallen dagegen weg.
33 Mitarbeiter wird der Eigenbetrieb Staatsbad ab 1. Januar 2007 haben. Mitarbeiter sind zur Stadt gewechselt oder in den Ruhestand gegangen. Dadurch reduzieren sich zwar die Personalkosten, nehmen aber dennoch einen erheblichen Kostenfaktor im Wirtschaftsplan ein.
1,150 Millionen Euro gingen im Jahr 2005 an die Staatsbad GmbH, 2006 waren es noch 844 000 Euro und in 2007 reduziert sich der Betrag noch einmal auf 737 000 Euro. Dieser Betrag ist für Gästebetreuung, Veranstaltungsmanagement, Standortmarketing und Werbung gedacht.
Für Dienstleistungen des Bau- und Gartenhofs sind für 2007 833 000 Euro kalkuliert. Die Mitarbeiter, die für die Pflege der Parks - einschließlich Kurpark - zuständig sind, gehören mittlerweile ebenfalls zu den Stadtwerken. Ihre Arbeit für die Parkpflege vergibt das Staatsbad im Auftrag. Für Gebäudemanagement, Botenleistungen und Handwerksdienste zahlt das Staatsbad 110 000 Euro.
Für Instandhaltungs- und Sanierungsmaßnahmen an den denkmalgeschützten Gebäuden gibt das Land auch weiterhin im Jahr 1,070 Millionen Euro. In den vergangenen beiden Jahren wurden lediglich insgesamt 1,188 Millionen eingesetzt. In 2007 sollen es dagegen 1,550 Millionen sein. Investiert wird in die Umgestaltung der Wandelhalle, in die Sanierung technischer Anlagen sowie in Planungskosten für die vorbereitenden Arbeiten am Kurhaus-Vorplatz.

Artikel vom 22.11.2006