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Wasserkraft am Wehr nutzen?

Bielefelder Firma macht Vorschlag - jüngste Reparatur 2003

Bad Oeynhausen (cb). Noch ist die Entscheidung offen, ob das Sielwehr entfernt oder saniert wird. Mit der Zukunft des Bauwerks beschäftigen sich die Mitglieder des Stadtentwicklungsausschusses erneut während ihrer nächsten Sitzung.

Neuer Aspekt der Debatte wird der Vorschlag der Bielefelder Firma Mühlenhof Schöningh sein, am Sielwehr eine Wasserkraftanlage zu errichten und auch zu betreiben. Letzteres setzt das Unternehmen bereits im Turbinenhaus am Kokturkanal praktisch um.
Das Sielwehr wird durch Mitarbeiter des Staatsbades derzeit täglich kontrolliert. Die technischen Einrichtungen der Antriebstechnik werden zudem regelmäßig gewartet. Beginnend am 7. August, war das Sielwehr zwei Monate probeweise abgesenkt worden, um sich ein Bild von der Auswirkung auf den Flusslauf der Werre und die Uferbereiche machen zu können, sollte das Bauwerk entfernt werden. Dies wird auch unter dem Aspekt der naturnahen Gestaltung der Werre zwischen Löhne und dem Sielwehr betrachtet. In diesem Zusammenhang werden zudem die Auswirkungen auf das Grundwasser, insbesondere dessen mögliche Absenkung, untersucht. Die Ergebnisse sollen Entscheidungsgrundlage zum Sielwehr sein und werden in der Sitzung vorgestellt.
Der Vertrag über die Kommunalisierung des Staatsbades, geschlossen im November 2003, sieht vor, dass die Stadt grundsätzlich für die Pflege und Instandhaltung des Bauwerkes Sielwehr zuständig ist. Für den Fall, dass der Instandhaltungsaufwand 75 000 Euro im Jahr übersteigt, trägt das Land Nordrhein-Westfalen die darüber hinaus entstehenden Kosten. Im März dieses Jahres hatte ein Mindener Fachbüro einen Bericht zum Sicherheitszustand des Sielwehrs vorgelegt. Je nach weiterer Nutzungsdauer des Wehrs wurden drei Sanierungsvarianten erarbeitet, die mit Kosten zwischen 200 000 und einer Million Euro verbunden sind.
Rückblickend sind 1999 rund 240 000 Euro in das Bauwerk investiert worden. Damals wurden die Stauklappen saniert und der Antrieb der Wehranlage instand gesetzt. Eine weitere Reparatur der Wehrklappen erfolgte 2003. Die Kosten beliefen sich auf etwa 5 600 Euro. Zum 1. Januar 2004 ist das Sielwehr im Rahmen der Kommunalisierung des Staatsbades in das Eigentum der Stadt übergegangen. Seit diesem Zeitpunkt hat es hinsichtlich der Funktionsfähigkeit keine Probleme mehr gegeben.
l Der Stadtentwicklungsausschuss tagt am Donnerstag nächster Woche, 30. November, 18 Uhr, im großen Sitzungsaal im Rathaus I, Ostkorso 8.

Artikel vom 22.11.2006