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Krankenhaus wird modernisiert

Klinik erneuert Ambulanz und Endoskopie - Intensivstationen zusammengelegt

Von Matthias Band
Bad Oeynhausen (WB). Das Krankenhaus Bad Oeynhausen rüstet sich für den verstärkten Konkurrenzkampf der Krankenhäuser. Mehr als 3,3 Millionen Euro werden an der Wielandstraße investiert. Die Notfallambulanz wird erneuert, die Endoskopie modernisiert und die beiden Intensivstationen zusammengelegt.

»Wir mussten etwas tun, um gegenüber unseren Mitbewerbern aus Bünde und Herford konkurrenzfähig zu bleiben«, erklärt Fulko Rid. Der Krankenhausdirektor verweist auf die allgemein schwierigen Bedingungen im Gesundheitswesen: Die anstehende Gesundheitsreform, steigende Energiekosten und die zuletzt durchgesetzten Gehaltssteigerungen der Ärzte stellten die Krankenhäuser immer wieder vor neue Herausforderungen. »Trotzdem bringen wir jetzt ganz wichtige Funktionsabteilungen auf den neuesten Stand«, so Fulko Rid.
Der Umbau der Notfallambulanz kostet etwa 125 000 Euro und wird aus Eigenmitteln finanziert. Während die Investition von etwa 1,5 Millionen für die Intensivabteilung ebenfalls vom Krankenhaus übernommen wird, trägt das Land NRW die Kosten von 1,7 Millionen Euro für die Modernisierung der Endoskopie. Die fünf neuen Behandlungsplätze für die Untersuchung von Magen, Darm und Leber sollen im März 2007 fertig gestellt sein.
Schwerpunkte des Bad Oeynhausener Krankenhauses sollen in Zukunft die Pneumologie, also die Behandlung von Lungenerkrankungen, und die Gastroenterologie, die Behandlung von Magen- und Darmerkrankungen, sein. In diesen beiden Bereichen setzt das Krankenhaus vor allem auf die Kompetenz und Erfahrung von Dr. Jost Niedermeyer und Professor Frank Schuppert.
Weil die Krankenhausplanung des Landes NRW eine Spezialisierung für die einzelnen Kliniken nicht gerade erleichtert, ist Fulko Rid besonders Landrat Wilhelm Krömer dankbar, der sich in den vergangenen Monaten sehr für die Vergabe der Schwerpunktbereiche stark gemacht hatte.
Durch die Zusammenlegung der chirurgischen und internistischen Intensivstationen verspricht sich das Krankenhaus eine stärkere interdisziplinäre Ausrichtung des Bereichs. »Acht Betten, die bislang für die Intensivpflege verwendet wurden, werden als neue Intermediate-Care-Station genutzt«, erklärt der Krankenhausdirektor in diesem Zusammenhang. Hier können zukünftig die Patienten untergebracht werden, die nur noch einer kontinuierlichen Überwachung von Bluthochdruck, Atemfrequenz und Pulsschlag bedürfen.
Das Krankenhaus Bad Oeynhausen versorgt jährlich 11 000 Patienten. Seit dem 1. Juli dieses Jahres ist es Teil des neuen Klinikverbundes im Mühlenkreis. Durch den Zusammenschluss umfasst der Klinikverbund nun alle Versorgungsstufen von der Grund- über die Regel- bis zur Spitzenversorgung.
Einen Wermutstropfen hat die neue Struktur aber auch: Das Klinikum Minden erhält eine eigene Abteilung für Altersheilkunde. Deshalb wird die Bettenzahl im Bad Oeynhausener Krankenhaus um 55 auf 330 reduziert. Das bedeutet, dass das Krankenhaus weniger Investitionsförderung vom Land NRW bekommt, weil diese pro Bett zugeteilt wird. »Eine aus Krankenhaussicht nicht erfreuliche, aber verkraftbare Maßnahme«, sagt Fulko Rid.

Artikel vom 22.11.2006