22.11.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Küchenbilder und Himmelsleiter

Bilder von Magdalene Mathmann zieren auch Wände im Marienheim

Von Klaudia Genuit-Thiessen
Halle (WB). Mal schauen, wohin die Herren mit Hut unterwegs sind. Sie haben etwas von Sherlock Holmes an sich, aber im Quartett? Magdalene Mathmann zuckt die Achseln. Der Hobbykünstlerin geht es darum, vieles auszuprobieren: Themen, Techniken, Farben. Bilder der Hallerin sind schon mehrfach ausgestellt worden.

Sie haben die Wände in der Versmolder Galerie et geschmückt und die Flure im Haller Marienheim, wo Magdalene Mathmann seit fünf Jahren in der Verwaltung arbeitet. Die Bilder der gelernten Industriekauffrau, Mutter eines 20-jährigen Sohnes und einer 16-jährigen Tochter, sind mehr als Dekoration bei ihr daheim. Nicht nur in ihrem Studio im Keller.
Magdalene Mathmann lebt inzwischen mit ihrer Kunst an den Wänden. »Küchenbildern« aus Acryl, die beispielsweise Paprikaschoten in den Blickpunkt rücken oder Auberginen, Äpfel in verschiedenen Schnitt-Stadien, Stillleben, Bildern von Frauen am Strand, einem Piano in menschenleerer Umgebung. Sie malt den Mann, der aus dem Mond herausspaziert, ein geteiltes Bild von einem Gingkoblatt - »o dass du eins und doppelt bist«, wie Goethe sagte. Ihre »Arche Noah« mit sieben Elementen ist eindeutig ein Stück Sakral-Kunst. Wie die »Himmelsleiter«, für die sie die Leinwand gespachtelt, mit Wellpappe und Jute beklebt und bemalt hat, und die durchaus zum Nachdenken einlädt.
In die »Schule« gegangen ist Magdalene Mathmann bei verschiedenen Haller Künstlerinnen. Marieta Bonnet, Susanne Schaadt, Gaby Wieging haben ihr gezeigt, wie Aquarell- und Acryltechnik funktionieren, wie man in Stein arbeitet. Jede hat ihr etwas mitgegeben.
Das ist den Bildern anzumerken. Entwicklungen sind festzustellen. Und wenn wirklich einmal etwas nicht korrigiert oder übermalt werden kann, dann hat Magdalene Mathmann eine äußerst kreative Art, mit dem Fauxpas umzugehen. Sie verwendet nur die Stellen des Bildes, die wirklich gut gelungen sind und fertigt daraus Grußkarten. Die Hobbymalerin: »Das kommt immer gut an«.

Artikel vom 22.11.2006