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»Yoko Mono« rockt sich zum Erfolg

Bielefelder Gruppe gewinnt das Kellerband-Festival in der Weberei

Gütersloh (cu). Häufig scheitert es bei vielen Bands an den finanziellen Möglichkeiten, ein gutes Demo-Tape aufzunehmen. Für die Bielefelder Gruppe »Yoko Mono« hat sich dieses Problem am Samstagabend in der Weberei erledigt: Sie gewannen dort den mit einem Studioaufenthalt im Wert von 1250 Euro dotierten Wettbewerb »Gütersloh Rockt«.
»Fantastisch, ich kann es noch gar nicht richtig fassen«, jubelte Sänger David Weiß nach der Bekanntgabe des Ergebnisses. Tatsächlich hatte alles eher weniger auf einen Sieg der Rock- und Funkband hingedeutet, die aufgrund eines Losentscheids als erste der sechs Gruppen auf die Bühne musste. Später folgten die Musiker von »2Blind«, »Station Paradise«, »Noselip«, »Queen Mum« und »The Art Of Losing«, die sich ebenfalls in den drei Qualifikationswettbewerben einen Platz im Finale erkämpft hatten.
Die späteren Sieger von »Yoko Mono« hatten jedoch die schwere Aufgabe, die knapp 250 Zuschauer im fast komplett gefüllten Saal der Weberei zum Tanzen zu bringen. Mit ihren grundsoliden Songs, die sofort ins Ohr übergingen, hatte die Gruppe damit jedoch keinerlei Schwierigkeiten. Wahrscheinlich war es aber auch der bandeigene Fanclub, der die vier Jungs auf der Bühne zusätzlich motivierte und sie stimmungstechnisch immer wieder unterstütze. Nur an der Choreografie ihres Auftritts hätten die Jungs vorher noch etwas arbeiten können: Während die Sänger und Gitarristen von »Noselip« und »The Art Of Losing« passend zu ihren Songs wie wild auf den Brettern herumhüpften, wirkte die Performance von »Yoko Mono« manchmal etwas steif und passte so gar nicht zu den rockigen Songs.
Als zweites sorgte die Gruppe »2Blind« für mächtig Stimmung, als sie versuchten, den Saal mit ihrem Crossover-Sound komplett auseinander zu nehmen. Sänger Oleg Travkin heizte mit Sprüchen wie »Kommt nach vorne und bewegt euch gefälligst!« das Publikum immer weiter an und sorgte damit für einige wilde Tanzeinlagen vor der Bühne. Der eine oder andere wird deshalb sicherlich ein paar blaue Flecken als Andenken mit nach Hause genommen haben.
»Station Paradise« versuchte anschließend, mit einem an Green Day erinnernden Sound an ihre Vorgänger anzuknüpfen, was jedoch nicht immer ganz gelang. Danach tobte die fünfköpfige Band »Noselip« mit Rock- und Metal-Songs über die Bretter, bevor sich der Abend langsam aber sicher dem Höhepunkt zuneigte.
Vorher zeigte Sänger Simon Busch von der Gruppe »Queen Mum« aber noch, dass man auch mit einer Trompete ganz gut zu rockigem Gitarrensound spielen kann. Seine Einlage war eine gelungene Überraschung und gehörte zu den Highlights des fünfstündigen Musik-Marathons. Die Gruppe »The Art Of Losing« rundete dann einen gelungenen Abend mit ihrer eingängigen Mischung aus Hardcore, Emo, Metal und Punkrock ab, musste sich aber letztlich doch dem Schicksal ihres Namens unterwerfen.
Zuschauer und Jury wählten am Ende »Yoko Mono« zum Sieger des Gütersloher Kellerband-Festivals und verschaffen ihnen damit einen exklusiven Aufenthalt im Hilter »Blue Sound Studio«.

Artikel vom 21.11.2006