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41 neue Stellen geschaffen

proArbeit und WWL arbeiten seit 18 Monaten erfolgreich zusammen

Herford (HK). Morgens um fünf Uhr ist für Valentin Baumeister die Welt in Ordnung. Seit mehr als einem Monat verlässt der 51-Jährige um diese Zeit seine Wohnung, um pünktlich an seinem neuen Arbeitsplatz im Betonwerk Westerwelle in Herford zu erscheinen.

»Ich bin glücklich, wieder Arbeit zu haben, weil ich weiß, dass es für mich mit über 50 Jahren nicht einfach ist, eine neue Stelle zu finden.« Seinen Arbeitsplatz hat er der guten Zusammenarbeit zwischen der ÝproArbeitÜ und dem Wirtschaftsverband Westfalen-Lippe zu verdanken.
proArbeit, das ist die für die Arbeitsmarkteingliederung der Arbeitslosengeld-II-Empfänger im Kreis Minden-Lübbecke zuständige Organisation, mit der der Wirtschaftsverband Westfalen-Lippe (WWL), ein in Bünde ansässiger, branchenübergreifender Verbund von rund 30 mittelständischen Produktionsbetrieben, vor 18 Monaten eine Kooperation eingegangen ist. Die Hintergründe erklärt Manfred Bulk, Vorsitzender des WWL: »Unter den Geschäftsführern unserer Mitgliedsunternehmen gab es eine Unzufriedenheit mit den Strukturen in der Arbeitslosen-Vermittlung. Deshalb wurden häufig lieber Leiharbeiter eingesetzt oder der Arbeitsanfall mit Überstunden erledigt, statt Stellen mit Arbeitslose zu besetzen.«
Um hier eine Veränderung zu schaffen, habe der WWL die gesamte Koordination der Mitarbeiter-Einstellung für seine Mitgliedsunternehmen übernommen. »Insbesondere die proArbeit zeigte sich dabei sehr offen für unsere Vorschläge zur Verbesserung der Zusammenarbeit«, erklärt Manfred Bulk. Gemeinsam mit Klaus Eichenkamp, stellvertretender Geschäftsführer der proArbeit gGmbH, habe man vor Beginn der Kooperation wichtige Standards für die Zusammenarbeit definiert. »Der WWL wünschte sich zum Beispiel einen festen Ansprechpartner aus dem Kreis unserer Arbeitsvermittler«, erinnert sich Klaus Eichenkamp. »Unsere Aufgabe ist es, Menschen, die Arbeitslosengeld II erhalten, einen Arbeitsplatz zu verschaffen - und das können wir nur wirksam tun, wenn wir gegenüber den Arbeitgebern so kundenfreundlich wie möglich agieren.« Der Erfolg gibt der proArbeit dabei Recht, denn durch die Kooperation wurden bislang in den Unternehmen des WWL 41 neue Arbeitsstellen geschaffen und durch die proArbeit besetzt.
»Für unsere Unternehmen spielt neben der Qualifikation auch die Arbeitsmotivation der Arbeitslosen eine entscheidende Rolle«, erläutert Hans-Jürgen Erdbrügger, Vorstandsmitglied des WWL und Geschäftsführer der Betonwerke Werste und Bieren. Deshalb sei der Unternehmerverband sehr zufrieden, mit Steffen Maurer aus der proArbeit-Geschäftsstelle Bad Oeynhausen einen Ansprechpartner zu haben, der die Mitgliedsbetriebe kenne und aus dem Kreis der Langzeitarbeitslosen geeignete Kandidaten herausfiltere. In einem Betriebspraktikum werde Arbeitslosen und Arbeitgebern die Gelegenheit gegeben, einander gründlich kennen zu lernen. Der sich anschließende feste Arbeitsvertrag sei dann obligatorisch, wie Steffen Maurer berichtet: »Jeder unserer Arbeitslosen, der das Praktikum in einem WWL-Unternehmen vollständig absolviert hat, ist auch eingestellt worden.«

Artikel vom 22.11.2006