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Bäcker stellen sich
den Klinik-Testern

Buhlen um Aufträge für vier Jahre

Dortmund (dpa). Nein, dieses Rosinenbrot auf Tisch 5 hat keine Chance: »Da sind in einer Scheibe nur fünf Rosinen drin«, sagt Christian Wanuske von der Westfälischen Klinik Hemer, schüttelt den Kopf und schreibt die Note »4« in seinen Bewertungsbogen.
Werner Frohne von der Westfälischen Klinik Hemer testet ein Brötchen.
Wanuske ist »Teamleiter Einkauf« in Hemer. Zusammen mit seinem Küchenchef Werner Frohne nimmt er in Dortmund als Testesser an einer so genannten Bemusterung von Backwaren teil.
Insgesamt 15 Tester aus fünf psychiatrischen Kliniken des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) haben dabei gestern darüber entschieden, welche Bäckereien künftig die Patienten ihrer Krankenhäuser in den nächsten vier Jahren beliefern werden.
Zehn Bäckereien kamen in die Endausscheidung. Die Ergebnisse werden wegen Einspruchsfristen erst in ein paar Wochen veröffentlicht.
Eine Sporthalle auf dem Gelände der Westfälischen Klinik Dortmund: Die Tester beim vermutlich »größten Brötchentest Westfalens« wissen dabei nicht, welche Bäckerei hinter den Waren steht.
Nur so viel ist klar: Es sind mittelständische Betriebe aus Westfalen, die ein bis drei Kliniken beliefern wollen. »Große Anbieter haben sich noch zurückgehalten«, sagt LWL-Chefeinkäufer Jörg Meyer nicht ohne Bedauern.
Erstmals sei europaweit ausgeschrieben worden. Insgesamt knapp 50 Bewerber habe es gegeben, vor allem aus der Region um die fünf Kliniken in Bochum, Dortmund, Hemer, Marsberg und Lippstadt.
Beim Auftragsvolumen werden unterdessen keine wirklich kleinen Brötchen gebacken. Für die Belieferung der fünf Kliniken mit Backwaren in den nächsten vier Jahren hält der LWL 3,2 Millionen Euro bereit.

Artikel vom 21.11.2006