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Energiestadt gibt gutes Beispiel

Großer Abend der Thermografie in Lichtenau am 30. November

Von Heinz-Peter Manuel
Lichtenau (WV). Kühlschränke sind schon seit Jahren in Energieeffizienklassen eingeteilt. Schlechter als »C« lässt sich kaum verkaufen. Das soll auch im Haus- und Wohnungsbereich ähnlich sein. Der ab 2008 vorgeschriebene »Energiepass« zeigt dann, welche Behausungen »Energieschleudern« sind und in welchen die Bewohner mit geringen Heizkosten rechen dürfen.

Doch die Unsicherheiten mit den neuen Vorschriften sind bei den Menschen groß. Welche Häuser brauchen den Energiepass? Was lässt sich tun, um auch ein altes oder nicht ausreichend gedämmtes Haus in eine vertretbare Energieklasse einzustufen? Antworten auf all diese Fragen wollen am Donnerstag, 30. November, die Stadt Lichtenau und das im TZL beheimatete »Institut für energetische Gebäudesanierung« (IGL) im Rahmen eines »Abends der Thermografie und Energieeinsparung« am Donnerstag, 30. November, ab 18 Uhr geben.
Günter Voß, Geschäftsführer des IGL, machte bei der gestrigen Vorstellung des bislang einmaligen Angebotes deutlich, welche Potenziale in den Häusern landauf und landab schlummern. Er verglich ein Haus mit einem Auto. Ein Niedrigenergiehaus darf bis zu sechs Kilowattstunden Energie pro Quadratmeter Wohnfläche und Jahr verbrauchen: »Das entspricht beim Auto einem Spritverbrauch von sechs Litern.«
Stichprobenartige Untersuchungen von 250 Häusern im Kreis Paderborn hätten aber einen durchschnittlichen Energieverbrauch von 300 kwh pro Quadratmeter und Jahr ergeben. Umgerechnet aufs Auto wären das 30 Liter Sprit pro 100 Kilometer!
Eingebettet in ein buntes, auch musikalisches Programm, wollen die Stadt und die im TZL beheimateten Unternehmen nun zeigen, was zu tun ist, wie Hausbesitzer den steigenden Energiekosten Einhalt gebieten können, was überhaupt sinnvoll ist, und nicht zuletzt, wie sich das alles finanzieren lässt. »Viele Maßnahmen amortisieren sich sehr schnell«, so Günter Voß. Selbst alt bekannte Hausmittel - wie das Abdichten der zugigen Haustür oder der Bodentreppenluke - können ebenso Kosten sparen wie eigene Disziplin.
Alles andere aber sollten Profis - gewerkeübergreifend - machen. Zur Veranschaulichung werden am Aktionsabend Aufnahmen mit einer Wärmebildkamera vom Lichtenauer Rathaus gemacht. »Wichtig ist zunächst eine genaue Diagnose«, verweist Voß auf notwendige weitergehende Untersuchungen, zum Beispiel mit der Luftdichtemessung. »Wir wollen in unterhaltsamem Rahmen fundiert informieren«, sind alle Interessenten willkommen.

Artikel vom 21.11.2006