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Vernetzung ist
ein Problem

Diskussion über das Ehrenamt

Detmold/Kreis Lippe (SZ). Von der Hausaufgabenhilfe über die Gestaltung von Plätzen bis hin zur Sterbebegleitung: Das Ehrenamt in Detmold ist vielfältig organisiert. Es könne einiges erreichen, sei aber nicht die Lösung für alle Probleme. Das war der Tenor am Donnerstagabend in einer Podiumsdiskussion in der Neuen Aula des Grabbe-Gymnasiums.

Im Rahmen der Ökumenischen Friedenstage berichteten Vertreter von Bürgerstiftung Detmold/Ehrenamtliche Freiwilligen Agentur (EFA), Ambulantem Hospizdienst Lippe-Detmold und Eine-Welt-Laden Alavanyo über ihre Aufgaben, Erfahrungen und Wünsche.
Moderator Pfarrer Christoph Pompe vom Evangelischen Beratungszentrum des Diakonischen Werkes betonte gegenseitige Abhängigkeiten: »Ohne ehrenamtliche Helfer ist unsere hauptamtliche Arbeit so nicht möglich.« Eine Feststellung, die nach Ansicht der Podiumsteilnehmer auf ein wichtiges Problem hinweise: Die Vernetzung von ehrenamtlicher und hauptamtlicher Arbeit.
Grundsätzlich müsse es Möglichkeiten geben, einfacher zwischen ehrenamtlicher und hauptamtlicher Tätigkeit zu wechseln, meinte Rolf Winter von der EFA, die unter dem Dach der Bürgerstiftung Detmold tätig ist. Die EFA kooperiere zwar in vielen Bereichen mit der Stadt, erklärte Frank Brinkmann vom Vorstand der Bürgerstiftung, aber man müsse doch genau trennen. »Es gibt Aufgaben, die die öffentliche Hand übernehmen muss. Wir können und wollen nicht die Handwerker der Stadt sein«, fügte er hinzu. Man nehme aber auch keiner privaten Firma etwas weg, da werde sorgfältig abgewogen, ergänzte Winter.
Auch Christa Goeken vom Eine-Welt-Laden Alavanyo betonte: »Wir sind kein normales Einzelhandelsgeschäft, auch wenn es uns manchmal schmeichelt, vom Einzelhandel als Konkurrenz eingestuft zu werden.« Dagegen wünschte sich Monika Römer vom »Ambulanten Hospiz- und Palliativberatungsdienst Lippe« von der Ärzteschaft ernster genommen zu werden. »Wir brauchen eine bessere Vernetzung mit den Ärzten, damit Patienten nach dem Krankenhausaufenthalt nicht allein gelassen werden«, sagte sie.

Artikel vom 21.11.2006