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Zwei Zähler sind das Punkte-Minimum

Fußball-Landesliga: Rainer Wellhöner erkennt den Silberstreif am »Kloster«-Horizont

Von Sebastian Picht (Text)
und Moritz Winde (Fotos)
Kirchlengern (BZ). Das Derby ging an die Nerven: »Zumal ich mich in der Halbzeit so aufgeregt habe«, sagt Trainer Rainer Wellhöner nach dem 3:1-Erfolg des VfL Klosterbauerschaft gegen den Bünder SV. »Dafür hat mir aber die zweite Halbzeit gut gefallen.«

Besonders angetan hatte es dem Trainer die kämpferische Einstellung seiner Mannschaft, die der Fußball-Landesligist in den ersten 45 Minuten noch vermissen ließ. »Man muss ja realistisch sein: Die spielerischen Mittel beider Mannschaften sind arg begrenzt. Es haben zwei Abstiegsmannschaften gegeneinander gespielt«, erklärte Wellhöner. »Solche Duelle gewinnt man nur, wenn man weniger Fehler macht und der Wille passt.« Außerdem standen bei »Klosters« erstem Heimsieg wieder echte Typen auf dem Platz. Keeper Björn Korte hatte endlich mal ein glückliches Händchen und Kai Schierholz unterstrich seine seit Wochen gute Form. »In der ersten Halbzeit hat er ein bombiges Spiel gemacht. Sein Gegenspieler bekam keinen Stich. Er weiß zwar selber, dass er nicht der schnellste ist, das macht er jedoch mit gutem Stellungsspiel wett.« Aber auch für Marcel Moßwinkel oder die Offensivabteilung hatte Wellhöner lobende Worte parat. Auch Sascha Kohnert, »der spielerisch ein guter Landesliga-Spieler ist«, hat uns sehr weitergeholfen.
Dennoch sieht der Trainer, der nach sieben Punkten aus fünf Spielen ein recht positives Zwischenfazit ziehen darf, auch noch genug Punkte, an denen gearbeitet werden muss. »Bei einigen Spielern fehlt ganz klar noch die Erfahrung. Außerdem ist bei uns nichts ein Selbstläufer. Ich muss den absoluten Siegeswillen jede Woche aufs neue heraus kitzeln Die Jungs brauchen immer einen gewissen Druck, nichts geht von alleine.«
Dennoch gönnte es Wellhöner den Spielern, dass sie den süßen Derby-Erfolg in vollen Zügen auskosteten: »Sie konnten ruhig ein Bier auf den Sieg trinken, sollen aber den Blick dann schnell wieder auf die Tabelle richten.« Der Sieg gegen den BSV war ein Lebenszeichen: »Das war ein wichtiges Signal von uns. Bei einer Niederlage wäre die Situation dagegen fast aussichtslos gewesen.« Dass am kommenden Wochenende (Totensonntag) nun spielfrei ist, gefällt dem 49-jährigen Coach dabei sehr gut: »Das kommt uns zu Gute. So können die Spieler abschalten und müssen den Trainer nicht sehen.« Doch schon in dieser Woche wird Wellhöner das Augenmerk auf das nächste Auswärtsspiel beim TuS Tengern am Samstag (16 Uhr) in einer Woche richten.
»Vor der Winterpause müssen wir mindestens noch zwei Punkte holen. Das ist das Minimum. Drei Zähler wären schön, vier optimal.« Während Wellhöner in Tengern schon mit einem Punkt zufrieden wäre, kommt der Begegnung gegen Keller-Kollege Victoria Clarholz schon wieder vorentscheidender Charakter zu. »Da müssen wir eigentlich gewinnen. Mit etwas Glück könnten wir uns dann nämlich noch vor Clarholz schieben. Abwarten muss man natürlich noch, wie das Nachholspiel zwischen Union Minden und Dützen ausgeht.«
Dennoch erkennt der Trainer des Tabellenvorletzten wieder einen Silberstreif am Horizont: »Wenn wir im neuen Jahr sechs bis sieben Punkte Rückstand auf einen Nicht-Abstiegsplatz haben, dann ist noch alles machbar.« Die Grundlage dafür muss jedoch in den beiden Spielen vor der Winterpause geschaffen werden.

Artikel vom 21.11.2006