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»Der PSG geht's gut« -
keine Insolvenzgefahr

Hornberger: kein Kommentar zu Forderungen der CDU

Von Hubertus Hartmann
Paderborn (WV). Die CDU hat der Paderborner Stadion-Gesellschaft (PSG) die Pistole auf die Brust gesetzt und droht mit einem Ausstieg aus dem Stadionprojekt.

Der Rundbrief, den Stadtverbandsvorsitzender Daniel Sieveke und sein Stellvertreter Markus Mertens (wie bereits gestern berichtet) an die Parteimitglieder verschickt haben, birgt jede Menge Zündstoff. Werde der städtische Anteil nicht unter zehn Millionen Euro gedrückt, »wird die Stadionplanung nicht weiter unterstützt«, heißt es in dem Schreiben. Die PSG müsse nun ein schlüssiges Finanzierungskonzept vorlegen. »Sollte dies nicht gelingen, ist das Stadionprojekt in dieser Form nicht realisierbar«, so die CDU-Spitze. Neben ihrem Baukostenanteil müsse die Gesellschaft auch die Kosten für Parkflächen übernehmen - insgesamt mindestens 17,3 Millionen Euro. Doch die Christdemokraten bauen der PSG zugleich eine Brücke: »Die CDU könnte sich für einen eventuellen Restbetrag eine Vorfinanzierung durch die Stadt Paderborn vorstellen.«
PSG-Geschäftsführer Martin Hornberger wollte die Forderungen gestern nicht kommentieren: »Im Moment sagen wird dazu nichts. Wir müssen uns erst mit der Thematik beschäftigen und werden dann mit der CDU sprechen«. Das könne möglicherweise noch in dieser Woche geschehen.
Schon in der Vergangenheit hatte Hornberger in der Frage der Infrastruktur-Finanzierung Verhandlungsbereitschaft signalisiert. Er könne sich beispielsweise vorstellen, die Parkflächen von der Stadt anzumieten, eine andere Möglichkeit sei die Bewirtschaftung der Parkflächen durch die Stadt selbst.
Ob die 13 PSG-Gesellschafter bereit sind, weiteres Geld in die »Paragon-Arena« zu stecken, ist derzeit ungewiss. Allein die Firma Bremer hat derzeit gegen die PSG noch Forderungen über 757 000 Euro. Die zunächst bis zum 1. Dezember befristete Stundungszusage wurde laut Hornberger bis zum 22. Januar 2007 verlängert. Hornberger widersprach gestern Gerüchten, der Gesellschaft drohe die Pleite. »Der PSG geht's gut. Es braucht sich niemand Sorgen zu machen, dass wir übermorgen in die Insolvenz gehen«, betont der Geschäftsführer. Wegen des Baustopps hat die PSG die Stadt Paderborn auf gut zwei Millionen Euro Schadensersatz verklagt.

Artikel vom 21.11.2006