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Bestattungskultur
im Wandel der Zeit

Dr. Norbert Fischer spricht im Gemeindehaus

Im Gemeindehaus Westerenger sprach Dr. Norbert Fischer über Bestattungstrends der Zukunft. Foto: J. Petring

Enger (jp). Privatdozent Dr. Norbert Fischer beschäftigt sich an der Universität Hamburg mit einem besonderen Gebiet. Seit 20 Jahren forscht der Sozial- und Kulturhistoriker über den Tod. Zum Thema »Wandel der Bestattungskultur« hielt Fischer im Gemeindehaus Westerenger einen Vortrag. Auch wenn Bürger große Geldbeträge für die Pflege von Friedhöfen spenden, oder ihre Freizeit für die Renovierung alter Friedhofskapellen opfern, könnte dies alles bald nicht mehr von Nutzen sein. Laut Fischer haben sich Beerdigungsriten keinesfalls monotonen Tradition unterworfen. Und auch wenn derzeit in Mitteleuropa noch eine klassische Friedhofsbestattung von einem Großteil der Bevölkerung vorgezogen wird, werde sich dies laut Fischer in Zukunft ändern. »Wohin der Trend gehen wird, ist noch nicht genau zu sagen. Die Baumbestattung und der Friedwald sind aber sehr im Kommen«, prognostiziert der Wissenschaftler. In Deutschland besteht trotz einiger Diskussionen um diese Frage nach wie vor die Pflicht zur konventionellen Beisetzung der Asche auf einem Friedhof. Sowohl in Deutschland, in Österreich als auch in der Schweiz ist eine Bestattung der Asche in »Friedwäldern« möglich.
Der Privatdozent geht davon aus, dass in Zukunft die Urnen-Bestattung immer mehr Zulauf erhalten wird. Möglich sei sogar, dass in absehbarer Zeit Urnen sogar im Haushalt von Verwandten aufbewahrt werden können.

Artikel vom 21.11.2006