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Wort zum Sonntag

Heute von Pfarrer Holger Niehausmeier

Holger Niehausmeier ist Pastor der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde Bünde.

Bünde braucht Bilder. Genauer gesagt: Vorbilder. Vorbilder sind konkrete Menschen, die mir zeigen, wie man sich für eine gute Sache einsetzt. Vorbilder sind Menschen aus Fleisch und Blut, die mir zeigen, wie das Leben gelingt. Vorbilder sind Menschen von Nebenan oder Menschen in meiner Familie, die mir zeigen, wie man trotz Widrigkeiten und Rückschlägen das Gute sucht und durchhält.
In der Bibel steht: »Spornt einander an, Gutes zu tun.« (Hebräer 10,24) Ich gebe zu: Der größte Ansporn für mich, etwas Gutes und Hilfreiches zu tun sind lebendige Vorbilder. Die nicht nur reden, sondern tun.
Gott sei Dank - es gibt diese Vorbilder. Das größte Vorbild für mich ist Jesus. Er lehrt, er leidet, er stirbt am Kreuz. Warum? Exklusiv und ausschließlich für uns Menschen. Jesus denkt nicht an sich, er denkt an uns. Jesu Lehre, sein Leben und sein Sterben sind eine authentische Einheit. Und seine Auferstehung macht deutlich: Wer an diesem Jesus vorbei lebt, der hat Gottes Ziel für sein Leben noch nicht gefunden. Denn Jesus ist auferstanden und existiert, damit wir ein sinnvolles, mit Gott versöhntes Leben haben können.
Jesus Christus soll mich prägen und mir eine Richtung geben. Und Menschen sollen mich prägen, die mutig etwas wagen und dafür ein Risiko in Kauf nehmen. Menschen, die nicht einfach für sich leben, sondern einen Blick für den anderen haben. Mich ärgern die Klatschblätter und die Klatschspalten, auch in unseren Tageszeitungen. Überflüssige Nachrichten werden hochgespielt. Ist das nicht ziemlich egal, wie häufig ein »Star« sich hat scheiden lassen? Wäre es nicht viel sinnvoller Vorbilder zu zeigen, die deutlich machen: Ja, die Ehe ist etwas Gutes, und sie kann gelingen, wenn jeder dafür etwas tut.
Ein anderes Beispiel: Die Krimis im Fernsehen. Ehebruch wird gezeigt, nicht funktionierende Ehen. In ihnen gibt es keine Familien mit Kindern. Diese Krimis zeigen keine greisen Eltern, die von ihren Kindern mit Liebe zu Hause gepflegt werden. Es gibt in diesen Filmen praktisch keine Vorbilder für die wirklich wichtigen Dinge des Lebens.
Bünde braucht Bilder, Vorbilder. Es gibt sie. Danke euch, die ihr mein Leben positiv geprägt habt. Und danke Jesus, der mich täglich prägen will und mir Kraft zur Veränderung gibt. »Spornt einander an, Gutes zu tun.«

Artikel vom 18.11.2006