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Wutanfall weckt Vlotho auf

Fußball-Bezirksliga: 1:1 beim VfL Mennighüffen

Von Alexander Grohmann
(Text und Fotos)
Löhne-Mennighüffen (VZ). Zum zweiten Mal in Folge konnte der SC Vlotho in der Fußball-Bezirksliga gestern nicht gewinnen, gute Laune herrschte dennoch im Gäste-Lager: Frank Warbende wertete das verdiente 1:1 (0:0) beim VfL Mennighüffen als Erfolgserlebnis. »So ein Ergebnis ist nicht selbstverständlich, wir haben unseren Lauf bestätigt«, fand der Coach.

Zittern schon vor dem Anpfiff: Das Spitzenspiel stand wegen der starken Regenfälle auf des Messers Schneide, ehe der Gastgeber »grünes Licht« für eine Austragung am Ostscheid gab. Asche statt Rasen -Êtrotzdem entwickelte sich ein ansprechendes Spiel, in dem der SCV nach ausgeglichener ersten Halbzeit auf die schiefe Bahn geriet. Nach dem 0:1 durch Christian Trampe (55.) wankte das Vlothoer Team, ehe der SCV im Stile des Spitzenreiters durch Marcel Rother zurück schlug (64.) und letzlich verdient einen Punkt einfuhr.
Der Rückstand hatte die Lebensgeister beim Gast geweckt, während der VfL mit dem 1:0 im Rücken nachließ: »Wir haben nach meinem Tor etwas den Faden verloren«, ärgerte sich Trampe über den verpassten »Dreier«. Angetrieben vom hitzigen Markus Drawert fand der SC Vlotho zurück auf den Erfolgskurs. Dass der gelb-verwarnte Kapitän nach einem Foul an ihm lautstark mit dem Schiedsrichter aneinander geriet und einen Platzverweis riskierte, wertete Warbende als wichtiges Signal: »Wir mussten unsere Aggressivität steigern. Das war das richtige Zeichen.« Der Kapitän ging voran -Ê und die Kollegen folgten.
Die Folge: Nach einer Flanke von Jens Sinn von der linken Seite zog Marcel Rother den Ball im Strafraum magisch an und köpfte diesen im zweiten Versuch über den heraus eilenden Keeper Olaf Stuke in den Kasten (64.). »Ein Tor aus dem Nichts«, spielte Warbende auf den unnachahmlichen Tor-Instinkt des Angreifers an, der auf seinen etatmäßigen Sturm-Partner Darko Tovitovic verzichten musste. Dieser lag mit Fieber im Bett.
Beide Mannschaften machten das Beste aus den wetterbedingten Platzverhältnissen und zeigten den 200 Zuschauern auf der mit Pfützen übersäten Asche ein temporeiches Spiel. Nach ausgeglichenem Beginn war der VfL dem 1:0 zunächst näher: Christian Trampe (24.) und Marcel Trampe (30.) boten sich gute Chancen. Nach dem Wechsel war es soweit: Nachdem zunächst Marcel Trampe mit einer Direktabnahme aus 14 Metern gescheitert war (50.), schlug sein Bruder Christian zu. Voraus gegangen war ein Konter über Marcel Thelen, der uneigennützig auf Trampe in die Mitte gepasst hatte. Dieser verlud Marcel Sielemann mit einem »Tunnel« und schob den Ball ins lange Eck. »Das war kollektives Pennen«, ärgerte sich Warbende über die Defensiv-Schlafmützigkeit. Erst Drawerts Wutanfall weckte die Vlothoer auf. In der Schlussphase waren die Gäste dem Siegtreffer bei einer Doppel-Chance durch Michel Wißmann und Rother (73.) sogar näher.

Artikel vom 20.11.2006