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Ja-Wort in einer Trutzburg

Tom Cruise und Katie Holmes feierten hinter dicken Mauern Hochzeit

Bracciano/Rom (dpa). Hinter den dicken Mauern der Trutzburg Odescalchi bei Rom haben sich Hollywoodstar Tom Cruise (44) und Katie Holmes (27) am Samstagabend das Jawort gegeben.
Zählte zu den Gästen: Victoria Beckham.

Das Paar feierte streng abgeschirmt mit einem Aufgebot an Freunden und Stars, darunter Jennifer Lopez, John Travolta und Victoria Beckham. Das italienische Fernsehen sprach von der »Hochzeit des Jahrhunderts«. Bei den Fans war die Enttäuschung allerdings groß. Viele hatten in dem Örtchen Bracciano den ganzen Tag bei Regenschauern ausgeharrt, um einen Blick auf die Brautleute zu erhaschen - vergeblich.
Lediglich Katie Holmes zeigte sich am Nachmittag ganz kurz am Fenster, während die Gäste in Limousinen mit abgedunkelten Scheiben vorfuhren. »Kein Gruß, kein Lächeln, nichts«, ärgerte sich ein 20-jähriger Fan. Einzige Ausnahme waren Will Smith und der Komiker Jim Carrey, die einige Minuten lang ein Bad in der Menge nahmen. Auch Paparazzi und Journalisten schauten missmutig drein: Einige hatten bis zu 1000 Euro für einen Platz mit Blick auf den Eingang bezahlt.
Aus dem Schloss in Bracciano, das rund eine Autostunde nördlich von Rom liegt, drangen erst am späten Abend einige Details. So trug die Braut ein elfenbeinfarbenes, mit Swarovski-Steinen besticktes Kleid und einen Tüll-Schleier aus dem Hause Giorgio Armani, Cruise präsentierte sich in einem nachtblauen Smoking mit beigem Hemd. Trauzeugen der nach dem Ritus der Scientology-Sekte vollzogenen Hochzeitszeremonie waren Holmes' Schwester Nancy Blaylock und David Miscavige, der Vorsitzende der religiösen Gemeinschaft, der Cruise seit Jahren angehört.
Dabei schenkte Cruise seiner Braut nach Sitte der Sekte einen Kochtopf, einen Kamm und eine Katze, wie es hieß. Die Tische für die 150 geladenen Gäste waren in Rot, Weiß und Gold geschmückt, für die gediegene Beleuchtung sorgten 6000 Duftkerzen mit dem Aroma »Rose« und »Kaffee«. Auf dem Menü standen unter anderem Risotto mit weißen Trüffeln, Artischocken-Pasta, Büffelmozzarella und Hummer, berichtete gestern die Zeitung »La Repubblica«. Die fünfstöckige Hochzeitstorte sei eigens aus den USA eingeflogen worden.
Insgesamt soll die Party 1,5 Millionen Euro gekostet haben. Die Filmrechte für das Spektakel hatte das Paar zuvor für mehrere Millionen Dollar an Agenturen verkauft, das Geld soll für wohltätige Zwecke gespendet werden. Abschluss der Fete, über die sich am Abend in Bracciano schwere Nebelschwaden legten, war ein gigantisches Feuerwerk. Nach dem Hochzeitszauber bestiegen die frisch Vermählten dann bereits am frühen Morgen einen Privatjet und flogen davon. Ziel: Malediven.

Artikel vom 20.11.2006