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Maria an der
Seite Josefs

Neue Figur für Krippe geschnitzt

Von Stefanie Hillebrand
Rahden/Varl (WB). Ein Jahr musste Joseph ausharren. Aber nun darf er sich auf dem Rahdener Weihnachtsmarkt vom 1. bis 3. Dezember mit einer neuen Begleiterin präsentieren.

»Eigentlich wollte ich Joseph und Maria schon 2005 als Paar fertig stellen. Dann erwies sich jedoch der für die Maria vorgesehene Baumstamm als ungeeignet.« Aber jetzt habe Joseph bald seine Maria, lüftete Holzbildhauer Hans Hähnel aus Varl das Geheimnis seiner neuen Krippenfigur. In seiner Werkstatt stellte er das Ergebnis seiner wochenlangen kreativen Schaffenskraft vor. Es kostete ihn 60 Arbeitsstunden, bis er die Maria aus einem dicken Lindenstamm herausgemeißelt hatte. »Mit ihr habe ich mich sehr schwer getan«, gibt Hähnel zu, »Die weiblichen weicheren Gesichtszüge sind generell schwieriger. Mimik und Haltung sollten demütig und fromm wirken.« Die Mühe hat sich gelohnt. Im Gesicht »seiner« Maria spiegelt sich die Andächtigkeit angesichts des großen Ereignisses und die Sorge um ihr neugeborenes Kind wider. Auch der Faltenwurf ihres Gewandes sei für ihn schwieriger als beim Joseph gewesen. »Eine kleine Figur des Krippenbauers Klaus Fiedler hat mir dafür Modell sitzen müssen.«
Vor zwei Jahren hatte Hähnel mit seinem überdimensionalen Nikolaus eine Weihnachtsfigur als Wahrzeichen für Krippe und Weihnachtsmarkt geschaffen. Daraus entwickelte die Arbeitsgruppe Weihnachtsmarkt die Idee, die betagten Krippenfiguren durch neue zu ersetzen. Eigentlich betreibt Hähnel sein Kunsthandwerk als Hobby und trennt sich nur ungern von seinen Skulpturen. Trotzdem willigte er in den Vorschlag ein und schnitzte den Joseph. Diese Plastik entwickelte sich zu einem Blickfang auf dem Weihnachtsmarkt. »Meine nächste Krippenfigur wird das Jesuskind sein.« Eine Idee habe er bereits, aber die kindlichen Proportionen stellten eine neue Herausforderung für ihn dar.

Artikel vom 20.11.2006