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Wichtiger Anlaufpunkt in Halle

DRK-Begegnungsstätte feiert am Donnerstag 25-jähriges Jubiläum

Von Frauke Kanbach
Halle (WB). Begonnen hat es vor 25 Jahren mit drei Gymnastik- und einer Tanzgruppe sowie einer Reihe von Einzelveranstaltungen. Heute bietet die DRK-Begegnungsstätte wöchentlich 20 Gruppen an. Die von sozialer Verantwortung getragene Idee, älteren Mitbürgern einen Anlaufpunkt für Begegnungen zu geben, ist Wirklichkeit geworden.

Geschichte und Entwicklung sind dabei eng mit den Namen Rosemarie Genwo und Ingrid Dewald verbunden. Rosemarie Genwo hat die Einrichtung von ihrer Eröffnung am 16. November 1981 im ehemaligen Realschul-Pavillon an der Kättkenstraße bis Mai 1989 geleitet. Ihre Nachfolgerin Ingrid Dewald hat diesen Job eigentlich nur fünf Jahre machen wollen, »jetzt sind es schon mehr als 17 Jahre«, wie sie lachend eingesteht. Warum? »Weil die Arbeit so viel Spaß macht.«
Rosemarie Genwo erinnert sich an Veranstaltungen, bei denen der Pavillon aus allen Nähten zu platzen drohte: »Wir mussten zusätzlich Stühle aus der Schule und Gedecke von zuhause holen. Alle Haller Bäcker sind wir abgefahren, um noch Kuchen zu besorgen.« Probleme, die man seit dem Umzug an den heutigen Standort in der Bismarckstraße 1 (Ecke B68) nicht mehr hat. Neben der Tagesstätte sind in dem Gebäude auch eine große Küche, Verwaltung, Jugendrotkreuz sowie Sanitätszug des DRK untergebracht.
300 Besucher zählt die Einrichtung pro Woche. »Davon sind mehr als 90 Prozent Frauen«, schätzt Ingrid Dewald. Ansonsten biete das DRK ein Programm, das sowohl 50- als auch 80-Jährige anspreche. Schwerpunkt sei das Angebot »Bewegung bis ins Alter«, das (Wasser-)Gymnastik, Tanzen, Yoga und Gedächtnistraining umfasst.
Eine Frau der ersten Stunde ist Almke Bertelsmann, Übungsleitein für Gymnastik, Tanz und Gedächtnistraining. Sie erklärt, dass gleich neben der gesundheitlichen die soziale Komponente stehe. Die Verbundenheit mit einzelnen Gruppen gehe sogar so weit, dass es schwierig sei, Leute zum Beispiel zum Wechsel von einer normalen Gymnastik- in eine Sitzgymnastikgruppe zu bewegen. Auch wenn das gesundheitlich für sie besser sei. Gemäß der DRK-Ideologie: Jede Person soll an einer Veranstaltung teilnehmen können, wenn sie sich dazu körperlich in der Lage fühlt. Aus diesem Grund wird auch kein Monats- oder Jahresbeitrag erhoben.
Dewalds Dank geht an die 13 Übungsleiter und 25 ehrenamtlichen Mitarbeiter, ohne die die Einrichtung nicht das wäre, was sie heute ist: ein mit Leben erfülltes Haus. Die Leiterin hofft, dass sich die Menschen auch in Zukunft in der Begegnungsstätte wohl fühlen und sie ihnen weiterhin ein attraktives Angebot machen kann. Von den Senioren wünscht sie sich, »dass sie sich trauen, auch mal etwas Neues auszuprobieren«.
Am diesem Donnerstag feiert das DRK um 15 Uhr das Jubiläum mit einem bunten Nachmittag. Bei Kaffee und Kuchen wird sowohl zurück in die Vergangenheit geblickt als auch mit den aktiven Gruppen in der Gegenwart verweilt. Wer in diesem Jahr den Basar vermisst, sei auf nächstes Jahr vertröstet. Man habe beschlossen, so Dewald, ihn nur noch alle zwei Jahre zu veranstalten.

Artikel vom 21.11.2006