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Menschen wünschen sich
Versöhnung und Frieden

Trauerfeier und Kranzniederlegung in der Wehme


Rahden (lip). Anlässlich des Volkstrauertages fanden sich Rahdener Bürger zum Gedenken zusammen und um eine Kultur des Erinnerns zu pflegen. »Wir betrachten das Leiden immer mehr als Erinnerung«, machte Pastor Dr. Werner Kreft auf eine sich verändernde Gedenk-Kultur aufmerksam, »und nicht mehr wie die heute 80-Jährigen der Flakhelfergeneration, die damals jeden Tag Trauer empfand: Durch den Verlust von Heimat oder von Menschen, die verfolgt oder getötet wurden, weil sie einem anderen Volk oder einer anderen Rasse zugerechnet wurden oder im Krieg umgekommen sind«.
Zusammen mit der Marinekameradschaft, der Feuerwehr, dem Sozialverband und vielen weiteren Bürgern trauerte er am Ehrenmal in der Wehme ob der menschlichen Ohnmacht vergangener und dieser Tage: »Die Brutalität, dass Menschen heute wegen Hungers oder Kriege sterben müssen. Die Brutalität, dass Menschen anderen Menschen Leid antun, nur um etwas zu erleben - wir trauern angesichts der Unvernunft und des Unvermögens der Menschen, die Probleme dieser Tage nicht ohne Gewalt lösen zu können.«
Der Posaunenchor Rahdens trug das Gedenken in die Musik hinein durch Trauer tragende Stücke des Verlustes wie »Ich hatte einen Kameraden« von Ludwig Uhland. Gleichzeitig zogen sie auch die aus dem Elend zu ziehende Konsequenz mit dem Lied »Ich bete an die Macht der Liebe«.
Dieser Gedenktag, sagte Kreft, solle allen auch ein Mahntag zum Frieden sein, verbunden mit der Hoffnung, dass Liebe, Frieden und Versöhnung unter den Menschen »zu Hause, in der Schule oder unter den Völkern, im Großen wie im Kleinen« herrsche.
Stellvertretend für alle Rahdener legte Rahdens Ortsvorsteher Reinhard Warner einen Trauerkranz am Ehrenmal nieder.

Artikel vom 20.11.2006