18.11.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Polizei weist Vorwürfe zurück

A 33-Unfall mit Lkw bei Etteln

Von Bernhard Liedmann
Borchen (WV). Öffentlich erhobene Vorwürfe gegen die Autobahnpolizei, sie habe bei dem Lkw-Unfall am Donnerstagmorgen (wir berichteten gestern) auf einen Notruf zu spät reagiert und letztlich den Unfall verhindern können, weist die Polizei zurück. Nach Auswertung aller Funkgespräche hätten die Beamten völlig richtig gehandelt, so Polizeipressesprecher Christian Dahm.

Am Donnerstag um 4.06 Uhr war ein 40-Jähriger mit seinem Lkw mit Anhänger bei Etteln von der Fahbahn abgekommen und durchbrach die Mittelplanke. Offenbar sei er übermüdet gewesen, so die Polizei. Der Lkw blockierte zwei Fahrbahnen, glücklicherweise wurde niemand verletzt. Ein nachfolgender Lkw-Fahrer aus Süddeutschland hatte Minuten zuvor über den Notruf die Polizei alarmiert.
Öffentlich wurde von ihm anschließend geäußert, dass die Polizei zu spät reagiert habe und er deshalb eine Strafanzeige erstatten wolle.
Nach einer ersten Auswertung aller Gespräche und Einsatzprotokolle, so Polizeipressesprecher Dahm, hätten die Beamten richtig und schnell reagiert:
Das Einsatzprotokoll der Nacht:
3.59 Uhr: Der Lkw-Fahrer aus Süddeutschland ruft von der A 44 drei Kilometer vor dem Haarener Kreuz über Notruf die Polizei: Vor ihm fahre ein Lkw in Schlangenlinien. Der Anruf wird über die Paderborner Leitstelle sofort an die Leitstelle der Autobahnpolizei weitergeleitet. Das Gespräch mit der Abfrage der Daten zu Standort, Kennzeichen und Vorfallbeschreibung dauert insgesamt dreieinhalb Minuten. Noch während des Gesprächs alarmiert die Leitstelle die Streife, die am nächsten am Einsatzort ist.
4.00 Uhr: Die Autobahn-Polizeistreife, die in Mönkeloh gerade den Wagen auftankt, bekommt den Einsatzbefehl. Anschließend erfolgt ein Rückruf der Leitstelle an den Lkw-Fahrer, der den Notruf absetzte.
4.05 Uhr: Bei dem Telefonat teilt der Lkw-Fahrer mit, dass man gerade auf die A 33 auffahre. Per Funkkontakt teilt die eingesetzte Streife der Polizei der Leitstelle mit, dass man in Paderborn auf der Autobahn auf den Lkw warte. Eine Fahrt zum Lkw auf der Gegenfahrbahn mit erneuter Auffahrt auf die Gegenrichtung würde 20 Kilometer Fahrt bedeuten. Die jetzige Distanz betrage jedoch nur 14 Kilometer.
4.06 Uhr: Der Lkw-Fahrer meldet den schweren Unfall, daraufhin wird in Stuckenbrock sofort ein weiterer Streifenwagen losgeschickt. Dessen Alarm-Fahrt endet bei Hövelhof um 4.10 Uhr. Beim Überfahren von Gegenständen auf der Fahrbahn platzen beide Vorderreifen. Der Wagen fällt aus.
4.12 Uhr: Rettungsdienste und die Feuerwehr Etteln sind alarmiert und unterwegs.
Die Polizei habe sofort und umsichtig reagiert, so Pressesprecher und Hauptkommissar Christian Dahm abschließend.

Artikel vom 18.11.2006