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Verbundschule wird
zu einem Balance-Akt

Eine Hauptschule an zwei Standorten ist nicht möglich

Von Bernhard Liedmann
Bad Lippspringe (WV). In Sachen Verbundschule mit der Nachbargemeinde Schlangen wird es in der Bad Lippspringer Schulausschusssitzung am morgigen Dienstag lange Gesichter geben. Bei den verschiedenen Planspielen muss langfristig eine der beiden Hauptschulen schließen.

Nach diversen Vorgesprächen mit Schulaufsichtsbehörden und mit den Verwaltungsvertretern aus Schlangen und Bad Lippspringe ist eine Verbundschule mit einer Hauptschule an zwei Standorten nicht möglich. Dieses Modell hatten seinerzeit die Bad Lippspringer Bündnisgrünen vor dem Hintergrund vorgeschlagen, dass den Hauptschulen in Schlangen und in Bad Lippspringe der »Nachwuchs« ausgeht. Durchgespielt wurden juristisch verschiedene Varianten. Ob als eigenständige Schulen oder Verbundschulen - aus rechtlicher Sicht sei eine Verbundschule mit einer Hauptschule an zwei Standorten nicht zu realisieren, so das Fazit der Schulaufsicht. Egal wer Träger der jeweiligen Schulen sein wird, ein Hauptschulstandort wird langfristig aufgegeben werden müssen. In einer Sitzung des Schulausschusses der Gemeinde Schlangen war bereits eine deutliche Ablehnung gegenüber der Aufgabe der eigenen Schule zu verzeichnen.
Im künftigen Schulpoker hat die Stadt Bad Lippspringe allerdings etwa bessere Karten. Mit derzeit 193 Schülern sind beide Hauptschulen gleich groß, die Stadt Bad Lippspringe hat jedoch ein etwas höher prognostiziertes Schülerpotenzial.
Seit Jahren gibt es an beiden Schulen nur eine Eingangsklasse. Derzeit sind es in Schlangen 16 und in Bad Lippspringe 21 Schüler. Aber auch in den kommenden Jahren wird Bad Lippspringe mehr Schüler zu verzeichnen haben. Im Jahr 2011 könnten vielleicht sogar zwei Klassen gebildet werden. Ohnehin verfügt die Badestadt langfristig über weit mehr als doppelt so viele Schüler wie Schlangen. Vor diesem Hintergrund wäre eine Aufgabe der eigenen Hauptschule wenig realistisch.
Im kommenden Jahr soll es zunächst eine gemeinsame Sitzung der Schulausschüsse aus Schlangen und Bad Lippspringe in dieser Frage geben. Daran sollen auch Vertreter der Schulaufsicht teilnehmen. Abgeklopft werden sollen dann auch die finanziellen und räumlichen Rahmenbedingungen einer Kooperation.
Noch im Sommer hatte die Stadt Bad Lippspringe 500 000 Euro in die Sanierung des Schulzentrums gesteckt.

Artikel vom 20.11.2006