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Westfalen kennen keine Grenzen

Publikum des 32. Westfälischen Abends mit auf eine Weltreise genommen

Von Erwin Eisfeld
Lübbecke (WB). Jetzt hat uns der November doch noch eingeholt. Und deshalb kam der Westfälische Abend in der Stadthalle genau zum richtigen Zeitpunkt: draußen tristes Grau, drinnen gute Laune. Mehr als 400 Stammgäste - weniger als früher - wollten sich die 32. Auflage des beliebten Heimatabends nicht entgehen lassen.

In diesem Jahr war der Westfälische Abend eigentlich gar nicht ur-westfälisch. Da ging es musikalisch und tänzerisch auf Weltreise. Natürlich: die Spaßvögel des BSC hatten mit ihren plattdeutschen Szenenbildern von den »rebellischen Wuibern« wieder einmal die Lacher auf ihrer Seite. Und die beiden Blasheimer Originale »Heinrich und Erna« überraschen Jahr für Jahr mit neuen »Ehegeschichten«. Eine nette Idee: Stuhlgymnastik sollte zum Mitmachen animieren. Leider war dies nur auf der Bühne möglich - weil schließlich nur dort die »Gelenkschmiere« ausgeschenkt wurde . . .
Los ging's im dreistündigen Programm mit dem Akkordeonorchester Lübbecke (Leitung: Klaus Nowak). Geboten wurden Stücke aus dem Film »Sister Act« und dem Musical »West Side Story«. Der Volkschor Gehlenbeck (Leitung: Bernhard Feldkötter) knüpfte nahtlos an. Der Rekordversuch »60 Lieder in vier Minuten« gelang ebenso wie der Spagat zu unterhaltender Chormusik, wie der Volkschor eindrucksvoll mit dem Popsong »One way wind« aus den 70er Jahren bewies. Eine klasse Steigerung des Volkschores!
Die Freilichtbühne Nettelstedt strapazierte dann mit einem Einakter, in dem es um das ewig junge Thema Aufklärung und Sexualkunde im Schulunterricht ging, die Lachmuskeln der Zuschauer. Danach gab's wieder Chorgesang mit dem MGV Lübbecke, der eingangs schwungvolle Shanties darbot und zum Finale Evergreens wie »Die Legende von Babylon« und »Bel Ami« von den Comedian Harmonists gekonnt brachte.
Die Perfektion schlechthin ist Jahr für Jahr REPE. Die Folkloregruppe aus Blasheim ist nun schon solange im Geschäft - und immer noch frisch und dynamisch. Diesmal versprühten die Musiker mediterranes Flair mit Volksweisen aus dem früheren Jugoslawien.
Dem Schützen-Musik-Corps unter Uwe Grothus war schießlich das Finale vorbehalten. Ob Musik aus dem Musical »König der Löwen«, dem Kino (»Fluch der Karibik«) oder von Partykönig James Last - das Schützen-Musik-Corps hat es einfach drauf. Nach drei Stunden dann das Schlusslied: Gemeisam mit allen Akteuren sang ein zufriedenes Publikum »Ade zur guten Nacht«.

Artikel vom 20.11.2006