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Starke Partner für die Familien

Droste-Haus und Kolping-Tagesstätten arbeiten in einem Netzwerk zusammen

Verl (köh). Nordrhein-Westfalen soll das kinderfreundlichste Land werden. Dieser Fanfarenstoß aus dem Ministerium in Düsseldorf hat in Verl ein großes Echo ausgelöst und ein starkes Bündnis zum Wohle der Familien angestoßen: Die Kolping-Tagesstätten werden gemeinsam mit dem Droste-Haus die Arbeit eines Familienzentrums in Verl auf eine breite Basis stellen.

Donnerstag Abend fiel in einer Feierstunde in der St. Franziskus-Tagesstätte an der Lindenstraße der Startschuss für das Bündnis. Ferdinand Hollenhorst (Vorsitzender Adolph-Kolping-Kindergarten Verl e.V.), Karl-Josef Schafmeister (Leiter Droste-Haus), Margret Lütkebohle (Droste-Haus), Mechthild Holz (Leiterin Adolph-Kolping-Kindergarten) und Beate Külker (Leiterin St. Franziskus-Tagesstätte) sprachen der Zusammenarbeit eine zukunftsweisende Bedeutung zu. Die Grundlagen für eine erfolgreiche Zusammenarbeit seien hervorragend. Sowohl im Droste-Haus wie auch in den Tagesstätten werde bereits umfangreich Kinder- und Elternarbeit geleistet. Die werde nun gebündelt. Schafmeister: »Ich freue mich, dass wir alle unsere Stärken einbringen können.« Außerdem soll eine optimale Beratung und schnelle Orientierung der Eltern bei der Wahl von Angeboten erreicht werden. »Wir wollen nicht alles selber machen, sondern vermitteln«, betonte Mechthild Holz.
Die Schnittstellen der Partner liegen in folgenden Bereichen: Elternbildung und Elternschule, Tagesmütter- und Tagesvätervermittlung, Informationsveranstaltungen für Eltern, Pädagogen, Tagesmütter und -väter, Deutschkurse für Migranten und in dem Bestreben, Netzwerke für Familien zu schaffen.
Auslöser für die Kooperation war das Ja aus Düsseldorf, das bereits im Mai in Verl eintraf: Der Adolph-Kolping-Kindergarten e.V. wurde von Minister Armin Laschet unter 1000 Bewerbern als eine von 256 Kindertagesstätten im Land für eine einjährige Pilotphase als Familienzentrum ausgewählt. »Wir haben bis zur letzten Minute an unserem Konzept gefeilt«, erzählte Ferdinand Hollenhorst, Vorsitzender des Kindergartenvereins, und erinnerte sich: »Als wir dann von der großen Zahl der Bewerbungen hörten, haben wir an eine Chance nicht mehr so recht geglaubt.« Da habe dann der olympische Gedanke im Vordergrund gestanden. »Um so größer war die Freude, als wir den Zuschlag bekamen.«
Im Sommer begann die Umsetzung des Konzeptes. Damit kam auf die Kolpingkindergärten jede Menge Arbeit zu und die wird auch weiterhin neben der alltäglichen Arbeit zu bewältigen sein. »Denn die soll nicht eingeschränkt, sondern im Rahmen des Konzepts weiter entwickelt werden«, betonte Tagesstättenleiterin Beate Külker.
Auch die Fachhochschule Münster hat ein Auge auf das Netzwerk und Jens Salzer und Thomas Hamke mit der wissenschaftlichen Begleitung beauftragt. »Es gibt viele Familienzentren, aber eine solche Zusammenarbeit ist eben etwas Besonderes«, begründete Karl-Josef Schafmeister das Interesse der FH. Ein besonderes Interesse hat das Kolpingwerk. Bildungsreferent Martin Weimar: »Familien brauchen immer mehr Hilfe. Darum ist die Zusammenarbeit mit den Eltern eine wichtige Aufgabe.« Das sieht Bürgermeister Paul Hermreck nicht anders: »Die demographische Entwicklung zwingt uns zum Handeln.«

Artikel vom 18.11.2006