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»Meine Zeit kommt«

Interview mit Rückkehrer Stephan Loboué

Von Peter Klute
Paderborn (WV). Im ersten Jahr war er einer der Aufstiegshelden des SC Paderborn 07: Stephan Loboué. Die zweite Saison beim SCP lief für den Torwart dagegen sehr unglücklich. Am 11. September 2005 gegen Ahlen bestritt er sein letztes von vier Spielen, danach war er erst verletzt und wurde später aussortiert. Am Sonntag kehrt Loboué mit seinem neuen und alten Verein SpVgg Greuther Fürth zurück.

Herr Loboué, freuen Sie sich auf Paderborn?Stephan Loboué: Natürlich, vor allem auf die Fans, die mich immer super unterstützt haben. Ich hatte in Paderborn eine schöne und lehrreiche Zeit. Es gibt noch zu dem einen oder anderen aus der Mannschaft Kontakt, aber ich bin zu weit weg, um sich mal eben auf einen Kaffee treffen zu können.

Mit lehrreich meinen Sie wohl die vergangene Rückrunde.Loboué: Ja. Niemand sitzt gerne auf der Bank oder der Tribüne. Vor meiner Verletzung war ich Stammspieler und habe den Sprung in die Nationalmannschaft der Elfenbeinküste geschafft. Geärgert hat mich einfach, dass es nicht die Leistung war, wegen der ich nicht im Tor gestanden habe. Ansonsten war alles legitim. Ich war mit dem Angebot nicht zufrieden, hatte lukrativere Anfragen und habe mich nach Alternativen umgesehen, der Verein auch.

Entschieden haben Sie sich für einen Platz auf der Zweitliga-Bank. Wo ist die Verbesserung?Loboué: Die Situation in Fürth ist mit der in Paderborn nicht zu vergleichen. Ich fühle mich hier sehr wohl und bin mit meinem Dreijahres-Vertrag sehr zufrieden. Mein Konkurrent Borut Mavric hat einen Bonus, weil er in der vergangenen Saison gut gehalten hat. Insofern ist es keine Überraschung, dass er spielt. Aber mein Weg ist vorgezeichnet, die Zeit spricht für mich. Borut ist 36, ich bin 25. Ich habe keine Probleme mehr mit meinem Knie, arbeite im Training hart und bin mit meiner Entwicklung zufrieden.

Das sind sehr moderate Töne, die nicht zu dem ehrgeizigen Stephan Loboué passen, den wir beim SCP kennengelernt haben.Loboué: Klar, ich würde lieber heute als morgen spielen. Aber ich habe gelernt, ruhiger zu werden. Mein Chance wird kommen, da bin ich sicher. Und ich werde irgendwann in der 1. Liga spielen, ob mit Fürth oder einem anderen Klub.

16 Punkte aus zwölf Spielen sind für einen Aufstiegsfavoriten aber zu wenig.Loboué: Das stimmt, aber der Tabellenstand spiegelt unser Leistungsvermögen nicht wider. Nach einem schwachen Start läuft es jetzt sehr gut. Leider hat es gegen Kaiserslautern nicht zum verdienten Sieg gereicht. Die drei Punkte wollen wir am Sonntag holen, aber Favorit sind wir nicht, auch wenn der SCP dreimal in Folge verloren hat und unter Druck steht. Da müssen wir doppelt aufpassen.

Artikel vom 18.11.2006