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Lesestunden: Vortragen wie richtige Profis

Grundschüler lesen Kindern vor

Von Mario Berger (Text und Foto)
Stemwede-Haldem (WB). In der Kindestageseinrichtung des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in Haldem lauschten gestern 72 Kindergartenkinder den Geschichten von 20 Grundschülern. Unter dem Motto: »Große für Kleine« startete auch in der hiesigen DRK-Einrichtung der dritte bundesweite Vorlesetag.

Dazu wurden im gesamten Bundesgebiet Prominente und Nichtprominente eingeladen, um den Kleinen etwas vorzulesen und somit den Leitgedanken - das Lesen von Büchern zu fördern - in die Tat umzusetzen. Ziel der Veranstaltung: »Bei den Kindern soll einfach der Spaß am Lesen geweckt werden«, erklärt Christina Frobieter, Leiterin der DRK Tageseinrichtung.
Sehr erfreulich: Die Lesepaten in Haldem kommen aus der örtlichen Grundschule. »Damit werden nicht nur die Kleinen gefördert, sondern auch die Grundschüler der vierten Klasse«, freut sich Frobieter. Das sieht auch die Grundschullehrerin Sabine Schenke so: »Lesen ist eine der wichtigsten Kulturtechniken, die in der Schule vermittelt werden. Lesen und vorlesen bedeutet für Kinder, ihren Sprachschatz zu erweitern und sie neugierig zu machen.«
Während den Lesestunden arbeiteten die Schüler schon richtig professionell, ganz wie ihre großen Vorbilder. So auch der neujährige Simon, der nicht nur vorlas, sondern auch den Kontakt zu den Kindergartenkindern suchte, indem er ihnen die wichtigsten Abbildungen in seinem Buch präsentierte. Die zehnjährige Ilka hatte sichtlich Spaß an der Veranstaltung: »Es ist schön, den Kindern etwas vorzulesen und ihnen damit eine kleine Freude zu machen. Dann können sie beim Zuhören ihre Fantasie spielen lassen. Diesmal waren es Geschichten aus dem Wichtelwald, aber privat lese ich auch schon mal das ein oder andere Gruselbuch«, verrät die Grundschülerin.
»Die Kinder haben sich alle sehr viel Mühe gegeben«, betonte die Einrichtungsleiterin. Insgesamt haben sich die Kleinen zwei Wochen lang auf diesem Tag vorbereitet. Mit Erfolg. Ein Fortsetzung der Veranstaltung außerhalb der bundesweiten Vorlesetage ist auch schon geplant. »Wir möchten in Zusammenarbeit mit der Grundschule eine Lese-, Erzähl- und Schreibwerkstatt ins Leben rufen«, informiert Christia Frobieter, die damit die Nähe der beiden Institutionen sinnvoll nutzen möchte. Gerade in Zeiten, in denen bei vielen Familien immer öfter der Fernseher laufe, sei ein solches Projekt sehr wichtig.
Neben der Sprachförderung für die Kleingruppen gibt es im pädagogischen Alltag in der Einrichtung schon vielfältige Sprechanlässe durch Erzählkreise in Klein- und Gesamtgruppen. Dabei finden Reime, Verse, Silben klatschen und rhythmische Elemente neben dem Erzählen, Vorlesen und Zuhören große Berücksichtigung.

Artikel vom 18.11.2006