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Djurisic muss das Training abbrechen

SCP: vier Ausfälle drohen - Strohdiek im Kader

Von Matthias Reichstein
Paderborn (WV). Vorn stimmt die Quote nicht und hinten verliert die Viererkette weitere ganz wichtige Glieder: Vor dem sonntäglichen Heimspiel gegen die SpVgg Greuther Fürth werden die Personalprobleme beim Fußball-Zweitligisten SC Paderborn 07 immer größer.

Gestern Vormittag musste Dusko Djurisic das Training abbrechen. Der seit vier Wochen verletzte Serbe (Außenbandanriss) startete am Morgen einen ersten Comebackversuch, doch nach einer halben Stunde gab der 28-Jährige auf. »Es sieht sehr schlecht aus. Wenn Dusko bis Sonntag noch fit wird, käme das schon einem kleinen Wunder gleich«, meinte Trainer Roland Seitz.
Doch Dusko Djurisic ist nur eins von vielen personellen Problemen. Roel Brouwers (fünfte Gelbe Karte) ist gesperrt, Garry de Graef (verletzt) wird - wie bereits berichtet - diese und nächste Woche mit dem Training aussetzen. Damit ist David Fall der letzte Vertreter der Viererkette, die zu Saisonbeginn mit vier Gegentoren in sechs Spielen zum Besten zählte, was diese Liga zu bieten hatte.
Nils Döring wird erneut Djurisic vertreten, Andrew Sinkala soll Brouwers ersetzen und Jérôme Colinet wird wohl in die Rolle von de Graef auf der linken Abwehrseite schlüpfen - so könnte die neue Not-Kette aussehen. Neues Ungemach droht aber im defensiven Mittelfeld. Die Oberschenkelverletzung von Marc Gouiffe à Goufan wurde bis gestern Abend intensiv behandelt, heute soll der Kameruner einen ersten Versuch starten. »Bei ihm stehen die Chancen höchstens 50:50«, hat Seitz auch hier wenig Hoffnung.
Sicher ist, das der gelernte und zweikampfstarke Außenverteidiger Markus Krösche erneut im Mittelfeld aushelfen wird, sein neuer Partner könnte Daniel Brinkmann heißen. »Er hat sehr gut trainiert und auch in der Reserve eine ansprechende Leistung gezeigt«, lobte Seitz den zuletzt in Ungnade gefallenen Youngster. Ein anderes SCP-Talent könnte am Sonntag erstmals auf der Bank sitzen: Christian Strohdiek, Defensiv-Allrounder aus der Reserve und bereits im Sommer im Kader, trainiert in dieser Woche bei den Profis.
Das Defensiv-Bollwerk bröckelt, ein Überangebot hat Seitz dagegen in der Offensive. Kein Spieler ist verletzt, doch die anhaltende Flaute (270 Minuten ohne Tor) macht Sorgen. »Wir betreiben viel Aufwand, aber wir werden dafür nicht belohnt«, klagt Seitz, der am Dienstag sein Aufgebot zu einer Videoanalyse bat. Die drei Nullnummern gegen den Karlsruher SC (0:3), Hansa Rostock (0:2) und 1860 München (0:1) wurden den Spielern in Ausschnitten noch einmal vorgeführt. »Die Fehler, die da deutlich wurden, können wir abstellen. Da war nichts dabei, dass nicht schnell zu beheben wäre«, meinte Geschäftsführer Michael Born, der angesichts der bedrohlich werdenden Lage um eins bat: »Ruhe bewahren.«

Artikel vom 17.11.2006