18.11.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Ein Stück Erinnerung
in Wort und Bild

Kalender zum Jubiläum der Fontane-Apotheke

Von Elke Bösch (Text und Fotos)
Rahden (WB). Sie sind nicht nur gedacht, um ein Jahr lang Daten zu notieren oder Termine einzutragen. Sie können immer wieder zur Hand genommen werden und sind gern genutztes Nachschlagewerk. Gemeint sind die Kalender der Fontane-Apotheke, oder besser ihres Inhabers Friedrich Wilhelm Grotemeier
Friedrich Wilhelm Grotemeier entwarf den Kalender.

Zur Jahrtausendwende erschien das Werk zum ersten Mal. Grotemeier nahm dieses Ereignis zum Anlass, um 100 Jahre Rahden Revue passieren zu lassen. 2003 folgte der zweite Kalender. In seinen Mittelpunkt rückte das Jubiläum »650 Jahre St. Johannis-Kirche«. Jetzt, vier Jahre später, ist es ein eher kleines, persönlicheres Jubiläum, das Grotemeier veranlasste, erneut in alten Dokumenten und Fotos zu stöbern, in Zeitungen zu recherchieren für den Kalender 2007.
Denn in diesem Jahr feiert die Fontane-Apotheke 25-jähriges Jubiläum. Doch der Pharmazeut beließ es nicht dabei, Stationen der Geschichte der Apotheke auf Kalenderblättern zu beleuchten. Er stellte das Thema in einen größeren Zusammenhang und fragte: »Was hat sich in den Jahren seit der Gründung der Apotheke 1982 verändert? Was hat Bestand, was an Bedeutung verloren?«
Und gleich der Blick auf das Januarblatt wird beim Betrachter schöne, fröhliche Erinnerungen wecken. Denn dort findet sich eine Szene aus »Dinner For One«, genial gespielt an Silvesterabenden in der Marktschänke. Während der eine Akteur, Detthard Wittler, immer noch die Rahdener Kulturszene prägt, ist seine Partnerin in der Rolle der »Miss Sophie« verstorben. Für Grotemeier stellt diese Aufnahme auch seine Würdigung des großen Könnens von Hertha Charlotte Fock dar sowie der Leistungen von »KUL-TÜR« und der »Schatulle«.
Der Sport kommt im Februar zum Zuge: TuSpo Rahden 1920 und 2005. »Für dieses Thema habe ich mich entschieden, um zu dokumentieren, wie sehr es mich freut, dass trotz aller Veränderungen die ehrenamtlich geführten Traditionsvereine noch Bestand haben. Das gilt nicht nur für TuSpo sondern auch für Schützengilde und MGV ÝLiedertafelÜ«, nennt Grotemeier Kriterien für seine Auswahl.
Der April erinnert deshalb an das 100-jährige Jubiläum der »Liedertafel«, zeigt eine Aufnahme des Jubiläumsauftrittes im Hotel Bohne. Im August kann sich der Betrachter über die Schützengilde Rahden informieren und noch einmal den Hofstaat aus dem Jahr des 150-jährigen Jubiläums 1994/95 in Erinnerung rufen.
Im März geht es um die Innenstadtsanierung, an die sich Grotemeier noch sehr gut erinnern kann. Illustriert durch eine geschickte Fotomontage von der Steinstraße in 1989 und 2006. Der Mai gewährt einen Blick auf den Glindower und den Rahdener Platz. »Damit wollte ich zeigen, dass auch große Ereignisse von Weltbedeutung bis nach Rahden ausstrahlten.«
Über das Thema im Juni freut sich Grotemeier besonders. Es erinnert an die Gründung des Gymnasiums. »Das ist ein zukunftsweisendes Projekt, das mir persönlich sehr wichtig war. Als prägende Großveranstaltung mit Tradition ist das Julibild dem Trödelmarkt gewidmet. Der September ist einer Hommage an die »Berliner Hymnentafel«, einen Chor, den Grotemeier sehr schätzt und der zum zehnjährigen Jubiläum von »KUL-TÜR« auftrat.
Und der Oktober? - Dort findet der Betrachter das Kalenderblatt, dass die Apotheke selbst und ihr silbernes Jubiläum würdigt. Denn in diesem Monat vor 25 Jahren wurde sie von Friedrich Wilhelm Grotemeier eröffnet.
Der November wird seinem Namen auch im Kalender als »Trauermonat« gerecht. Das Foto zeigt den Bahnhof und soll an den Strukturwandel und das Verblassen der Bedeutung Rahdens als Eisenbahnerstadt erinnern. Denn einst war es die Bahn, die Rahdens Wirtschatfskraft ausmachte. Der Dezember zeigt die St. Johannis-Kirche und ihre zentrale Stellung im Stadtkern.
Dieser Kalender reduziert sich nicht allein auf die sehr gut gewählten prägenden Bilder. Nein, jede »Monatsrückseite« ist gespickt mit Informationen über die jeweiligen im Bild gezeigten Ereignisse.
Den zwölf Kalenderblättern vorausgestellt sind einführende Worte von Friedrich Wilhelm Grotemeier. Er betont ausdrücklich, dass diese Kalenderblätter eine naturgemäß subjektive Auswahl darstellen und keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben. »Ich habe mich für Ereignisse entschieden, die mir persönlich wichtig waren.«
Viel Freude habe es gebracht, diesen Kalender zusammenzustellen. Sein Dank gelte dem ehrenamtlichen Stadtarchivar Werner Kirchhoff für seine Hilfe und sein nie ermüdendes Engagement.« Den Kalender gibt Grotemeier ab sofort an seine Kunden aus.

Artikel vom 18.11.2006