17.11.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Europa kommt in England zusammen

EU-Projekt: Gymnasiastinnen kehren begeistert von ersten Treffen zurück

Steinhagen (anb). Die Familien waren nett, der Yorkshire-Pudding lecker und die Achternbahn im Freizeitpark von Blackpool schlichtweg überwältigend: Die Eindrücke sprudeln förmlich aus den sechs Gymnasiastinnen heraus. Begeistert kehrten die Mädchen jetzt aus dem englischen Lancaster zurück, wo sie am ersten Treffen im Rahmen des EU-Comenius-Projekts teilgenommen hatten.

»Wir sind um viele Erfahrungen und Eindrücke reicher«, fassen die Lehrer Carmen Illies und Reinhard Lauströer zusammen. Unabhängig von den fachlichen Gesprächen in den Workshops zum Projektthema - der europäischen Feierkultur und diesmal speziell dem Karneval - war es einfach die Begegnung auf internationaler Ebene, die den 14- und 15-jährigen Schülerinnen aus Steinhagen unendlich viel gebracht habe. Das bunte Beiprogramm spielte da durchaus eine entscheidende Rolle. Wo kommt man schließlich ins Gespräch? Auf Parties, bei Ausflügen. »Die Jugendlichen sind aufeinander zugegangen, es sind Barrieren gefallen und Kontakte entstanden, die über die Reise hinausreichen«, sagt Carmen Illies. So hatten die Mädchen etwa bisher kaum Vorstellungen von Polen. Das hat sich geändert: Gerade mit den polnischen Schülern haben sie sich toll angefreundet.
Das sei ja genau das, was das Comenius-Programm beabsichtige, sagt die Lehrerin: Europa zusammenbringen. Wie berichtet, ist das Steinhagener Gymnasium von der EU als einzige deutsche Schule für dieses Comenius-Projekt über die internationale Feierkultur ausgewählt worden und hatte nun in Nordengland erstmals die anderen sechs teilnehmenden Schulen kennen gelernt. Anlass: der berühmte »Guy Faulkes Day«, bei dem am 5. November mit viel Feuerwerk an den gescheiterten Attentatsversuch 1605 auf das britische Parlament erinnert wird.
Die »Bonfires« waren natürlich gigantisch. Die zehn Kilometer lange illuminierte Strandpromenade von Blackpool war es ebenfalls. Gruselig der »Ghostwalk« durch Lancasters Altstadt: Geistergeschichten mischten sich mit schaurigen Inszenierungen. Etwas beängstigend auch der historische Gerichtssaal im Rathaus - fast fühlte man sich als selbst als Delinquent. Schwer beeindruckt waren die Gäste auch von Lancasters Bürgermeisterin - und ihrer acht Kilo schweren Amtskette aus purem Gold . . .
Fortsetzung folgt: Das nächste Treffen der Projektteilnehmer ist schon beschlossen. Es findet im März auf Zypern statt. Thema: das Osterfest international.

Artikel vom 17.11.2006