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Evangelische Trauung modernisiert

Kirchgeld vertagt - Paare heiraten heute meist später oder gar nicht


Bielefeld (WB). Das umstrittene Kirchgeld für evangelische Rentner wurde noch einmal vertagt, dafür aber eine neue Gottesdienstordnung für Trauungen ins Auge gefasst. Die Landessynode geht heute in Bielefeld-Bethel zuende.
Nach evangelischem Verständnis ist die Ehe, anders als Taufe und Abendmahl, kein Sakrament, gehört also nicht zu den von Jesus selbst eingesetzten Zeichen. Sie ist aber, wie die Einleitung zu der neuen Gottesdienstordnung festhält, »ein zentraler Ort für die Bewährung des Glaubens in Liebe und Hoffnung.« Die Ehe wird hier feierlich unter den Schutz und Segen Gottes gestellt.
Hochzeiter sind heute meist älter. Deshalb heißt es jetzt: »Gerade die Schwellenlosigkeit des Beginns einer verbindlichen Partnerschaft kann das Bedürfnis nach einer feierlichen Handlung wecken.«
Enthalten sind auch Vorschläge für besondere Traugottesdienste: mit einem Ehepartner anderer Konfession, mit gleichzeitiger Taufe oder auch Gottesdienste zu Ehejubiläen. In den vergangenen Jahren hat die Zahl der evangelischen Trauungen abgenommen. Nach 9000 in 1995, waren es 2005 5231. Auch hier spielt das gestiegene Heiratsalter eine Rolle: Die Ehe wird dann in einem Alter geschlossen, in dem die Distanz zur Kirche besonders groß ist.

Artikel vom 17.11.2006