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FSB zeigt »Paar-Gedanken« in Berlin

16 Architekten und Designer entwerfen außergewöhnliche Türklinken

Von Ralf Frischemeier
Brakel/Berlin (WB). Ein außergewöhnliches Projekt hat das Brakeler Unternehmen FSB in Berlin vorgestellt. 16 Architekten und Designer aus sieben Ländern beschäftigten sich mit dem Thema »KlinkenPaar - PaarKlinken«.

Mehr als 600 Architekten aus allen Teilen der Republik trafen sich in der bekannten Charlottenburger Designgalerie »Stilwerk«, um die vielfältigen, sehr kreativen und geradezu skulpturalen Entwürfe erstmalig in Augenschein zu nehmen. Nach genau 20 Jahren des internationalen Klinken-Workshops in Brakel und im Jahr des 125-jährigen Firmenjubiläums wurden die Ergebnisse dieses unter ganz anderen Aspekten gestarteten Projektes präsentiert.
Inhalt des Projektes war der Paar-Gedanke in zweierlei Ausprägung. »Wir haben uns anfangs die Frage gestellt, ob denn Türklinken zwangsläufig als Paar identisch gestaltet sein müssen - oder nicht«, erläutert Marketingleiter Matthias Fuchs das Projekt. Konsequenz dieser Paar-Reflektion war, dass auch Gestalter-Paare mit der Erarbeitung der PaarKlinken-Entwürfe betraut wurden. Und auch in dieser Hinsicht wurde der Paar-Ansatz vielfältig interpretiert: männlich/weiblich, weiblich/weiblich, männlich/männlich, Designer(in)/Architekt(in). Die Paare stammen aus unterschiedlichen Ländern: USA/Russland, Österreich/Deutschland, aus den Niederlanden, aus Spanien, Frankreich, Slowenien und Japan. Ferner handelt es sich bei den Paaren um Lebens- und/oder Bürogemeinschaften, und es gab Einzelpersonen, die aufgefordert wurden, ihren Wunschpartner für das Projekt persönlich auszuwählen. So kam es, dass sogar ein verstorbener Wiener Philosoph als Pate gewählt wurde. Heraus kamen witzige, erfinderische, ausdrucksstarke, aber auch skulpturale Formen aus unterschiedlichen Materialien, die eine Menge Stoff zum Diskutieren und Begreifen boten.
So entwarfen die Berliner Architekten Frank Barkow und Regine Leibinger ein Klinkenpaar, das mit organischen Materialien in Form von Tierfell und genopptem Gummi überzogen ist und aus gebogenen und aufeinander gesetzten Metallschalen besteht. Das Schweizer Architektenpaar Beat Mathys und Ursula Stücheli griff zu Lehm, um aus den zwei individuellen Abdrücken ihrer »materialisierten Handzwischenräume« zwei Klinken zu präsentieren. Juliette Bekkering und Monika Adams aus Rotterdam präsentierten eine multifunktionale Türklinke, die als Lichtquelle und Informationsobjekt fungiert.
Zur Klinkenberührung verführen wollten die slowenischen Architekten Tina Gregoric und Aljosa Dekleva. Sie ummantelten eine Klinke mit Leder, um ein haptisch besonders reizvolles Begreifen zu ermöglichen. Die Modelle »Petra« und »Paul« in Form von einer ionischen beziehungsweise dorischen Säule entwarfen Professor Paul Kahlfeldt und seine Frau Petra. Unter dem Motto »Heißkalt« oder »Two in one« oder »Kunst und Klinke« sind weitere Modelle entstanden.
Für die Ausstellung im Stilwerk, die noch bis zum Ende des Jahres geöffnet ist, wurden von allen Klinken Prototypen angefertigt. Zum Teil stellten die Entwürfe den Leiter der FSB-Entwicklungsabteilung, Dieter Eller, vor Herausforderungen. Ihm und Susanne Künneke-Vogt, in deren Händen die Organisation lag, sprachen Marketingleiter Matthias Fuchs und Architektenbetreuer Wolfgang Reul Dank

Artikel vom 17.11.2006